„Versiegelung vermeiden“

Anwohner der Straße Sombers fürchten, dass eine Grünfläche bebaut wird.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Es ist noch ein bisschen idyllisch an der Straße Sombers in Unterhaan. Eine große Pferdekoppel bietet einen weiten Blick in Richtung Ohligser Straße und die angrenzenden Waldstücke laden zum Spaziergang ein. Das wird auch häufig genutzt, wissen Christian Müller-Wehrmann und Michael Trüschler, die in unmittelbarer Nähe des Grundstückes wohnen. Gerade am Wochenende und in den Abendstunden kommen viele Spaziergänger, Fahrradfahrer und Hundebesitzer.
Doch das Grundstück soll verkauft werden und steht auf einer Prioritätenliste der Stadtverwaltung für die Nutzung von Wohnungsbau sehr weit oben. 2,65 Hektar groß ist das Flurstück, dass sich in privatem Besitz befindet.
Im August hatte die Verwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau (SPUBA) die Liste vorgelegt. 28 Flächen mit einer Gesamtgröße von 28,9 Hektar finden sich darauf. Neben dem Grundstück am Sombers werden von der Verwaltung das auf dem sich die Landesfinanzschule befindet sowie zwei Baulücken am Heidfeld und an der Seidenwebergasse priorisiert.
Müller-Wehrmann und Trüschler monieren, dass mit der Pferdekoppel eine unversiegelte Fläche in Betracht gezogen wird anstatt den Blick zunächst auf bereits versiegelte Flächen zu legen, die sich auf der Prioritätenliste durchaus wiederfinden.
Dabei spielt der Klimaschutz eine bedeutende Rolle: „Durch die Bebauung entsteht ein neues Hitzeareal, weil eine Kaltluftschneise wegfällt, Versickerungsflächen fallen weg, Anwohner und deren Häuser werden gefährdet und das Biotop trocknet aus“, führen Müller-Wehrmann und Trüschler stellvertretend für weitere Anwohner aus. 50 Prozent der Stadtfläche Haans seien bereits versiegelt und Grünflächen rar. „Das widerspricht der Bezeichnung ‚Gartenstadt‘ und ist für alle Bürger Haans negativ“.
Der SPUBA hat derzeit die Aufgabe bis Ende des Jahres schriftlich zu den in der Liste aufgeführten Wohnbauflächenpotenzialen Stellung zu nehmen, denn immerhin werden in Haan bis 2033 bis zu 360 Wohneinheiten fehlen.

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