Wat mutt, dat mutt

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Keine Frage: Für die Betroffenen ist es höchst unbequem, wenn die Straße vor der eigenen Haustür für sechs Wochen gesperrt wird. So wie das seit Montag für die Anwohner der Millrather Straße im Abschnitt zwischen Ellscheider Straße und Lindenweg der Fall ist. Unsere Mitarbeiterin Susanne Schaper kann ein Lied davon singen. Schließlich ist sie als freie Journalistin besonders auf Mobilität angewiesen.
Nichts desto trotz finde ich: Gejammert wird hier auf höchstem Niveau. Denn es gibt Hunderte wenn nicht gar Tausende Haaner, die sich nichts mehr wünschen, als dass die Zufahrt zu ihrem Haus endlich saniert wird. Buckelpiste ist für viele Straßen und Wege im Stadtgebiet noch ein niedlicher Ausdruck. Besserung ist aber in Zeiten knapper Stadt- und Kreiskassen – im Gegensatz zu den in der Verantwortung von Straßen.NRW liegenden L 357 und L 288 (Ohligser Straße) – in diesem Jahr nicht absehbar.
Das ist mehr als bedauerlich. Denn die Vernachlässigung der Infrastruktur – zu der zum Beispiel auch Schulen oder Sporthallen zählen – ist so ziemlich das einzige, wofür ich die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung kritisiere. Egal, ob sie an der Kaiserstraße, in Mettmann, Düsseldorf, Berlin oder Brüssel sitzen. Darunter, dass hier in finanziell guten Zeiten nicht mehr passiert ist, werden noch Generationen leiden. In wirtschaftlicher wie in gesellschaftlicher Hinsicht. Denn für mich fällt auch die Sanierung einer Straße unter den stark strapazierten Begriff Nachhaltigkeit.
Dass das Projekt zur Erneuerung der L 357 trotz anfänglicher Kommunikationsdefizite so gut wie möglich geplant ist, wurde bei der von vielen Besuchern gelobten Informationsveranstaltung am vergangenen Freitag deutlich. Zumal die spontane Einrichtung einer Einbahnstraße auf der Gruitener Straße als unvorhergesehenes Ereignis gelten darf. Bleibt zu hoffen, dass die Ausführung der Arbeiten wie vorgesehen gelingt.

L 357: Großbaustelle ist gestartet