Jetzt ist die Politik gefragt
Kommentar von von Antje Götze-Römer
Das Dilemma ist offensichtlich: auf der einen Seite wird dringend Wohnraum gebraucht – vor allem auch bezahlbarer und seniorengerechter, auf der anderen Seite werden dafür nahezu zwangsläufig Flächen versiegelt werden müssen. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Interessen von Grundstücksbesitzern.
Schaut man sich die Klimaanalysekarte von Haan an, sieht man rot, und das bedeutet nichts Gutes mit Blick auf bebaute Flächen. Ebenso Rot sieht man, wenn man einen Blick auf die Wohnungsbedarfsberechnung bis ins Jahr 2033 wirft – mehr als 300 Wohnungen werden vermutlich fehlen. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf Seite 3.
Was also tun? Die Entscheider können da nur Fehler machen, egal welche Entscheidung sie treffen. Sie werden gut beraten sein, wenn sie sich gründlich mit der Problematik auseinander setzen und bei ihrer Entscheidungsfindung sehr behutsam und umsichtig umgehen.
Die Idee der Anwohner am Sombers, die Prioritäten bei der Bebauungsplanung anders zu setzen und zunächst bereits versiegelte Flächen für den Wohnungsbau zu nutzen, scheint da ein gangbarer Weg zu sein. Nein, das löst die großen Probleme nicht vollumfänglich, wäre aber ein Anfang, würde ein Zeichen setzen und man würde Zeit gewinnen, um weitere Grundstücke zu eruieren, die jetzt vielleicht noch gar nicht auf der Liste stehen. Denn anders als im alten Rom wird in Deutschland ja eher nicht für die Ewigkeit gebaut und das eröffnet auch Chancen.
Kommentar: „Versiegelung vermeiden“