Schüler nehmen sich selber in die Pflicht

Seit vergangener Woche trägt die Haaner Gesamtschule einen ganz besonders wichtigen Titel.

Haan – Seit Mittwoch, 20. März, haben die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, aber auch Schulleitung und Lehrkörper eine Verpflichtung übernommen, die sie sich selber übertragen haben. An diesem Tag war die Landeskoordinatorin des Couragenetzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für den Kreis Mettmann, Katharina Nieswandt, an der Haaner Gesamtschule zu Gast, um den entsprechenden Titel samt Urkunde und einem Schild zu überreichen und auch gleich zu montieren. Damit gibt es nun im Kreis Mettmann 28 Schulen, die diesen Titel tragen. „Das haben die Schüler von sich aus initiiert, eine Umfrage durchgeführt und sich dann für die Qualifizierung beworben“, ist Schulleiter Christian Hoffmann sichtlich stolz auf seine Schützlinge.
Zu Gast war auch Professor Klaus Hurrelmann. Der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler hat die Patenschaft für die Gesamtschule Haan innerhalb dieses Projektes übernommen, das von Pädagogiklehrerin Isabell Pilger koordiniert wurde.
Hurrelmann bestätigte den Schülern, dass die eigentliche Arbeit erst jetzt mit der Verleihung des Titels beginne. Tagtägliche Reflexion und Selbstreflexion sei von nun an an der Tagesordnung. „In der Öffentlichkeit soll hier gezeigt werden: ‚Wir gehen fair und menschlich miteinander um‘.“ Dafür müssten Regeln gefunden und formuliert werden, alles unter Wahrung einer gesunden Streit- und auch Streitschlichtungskultur.
Als eine Auszeichnung, die eine Verpflichtung nach sich zieht, sieht auch die Schülerschaft die Verleihung des Siegels, vorgetragen an diesem Tag von Schülerin Nora Renner.
Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke drückte ihre Bewunderung dafür aus, dass sich die Schülerinnen und Schüler einen „so dicken Brocken“ aufgeladen haben. „Der Titel ist Anspruch und Auftrag zugleich, nicht nur heute, sondern besonders auch in der Zukunft“. Das Siegel sei ein Tagesprogramm, das gefüllt werden muss. „Ich traue euch das zu“, ermunterte sie die anwesenden Lernenden und attestierte ihnen eine große Geste für den vernünftigen Umgang miteinander. „Gemeinsam seid ihr unschlagbar“.
Katharina Nieswandt betonte, dass das Schild, das nun an einer Wand im Pausenhof der Gesamtschule hängt, „eigentlich 20 Meter lang sein müsste“, denn der Begriff Rassismus sei nur bildhaft zu verstehen und stehe auch für alle weiteren Formen der Diskriminierung.