Praxisklinik ist weiterer Schritt zum Haaner Gesundheitscampus

Neuer Anbieter nutzt Stations- und OP-Räume für planbare Eingriffen bei Patienten.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Im Februar hat die Praxisklinik Haan im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses an der Robert-Koch-Straße eröffnet. Dabei handelt es sich – laut Gesetzgeber – um eine Arztpraxis mit einem OP-Zentrum und mindestens einem Bett.
Von der Situation vor Ort machte sich am Montag, 18. März, eine Delegation der CDU Haan ein Bild, ließen sich von Geschäftsführer Dr. Daniel Brandenburger und weiteren Gesellschaftern informieren und durften auch einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Die Praxisklinik hatte ursprünglich einen Mietvertrag mit dem insolventen Eigentümer Kplus Gruppe über rund 800 Quadratmeter Stationsfläche und weitere 800 Quadratmeter OP-Räume abgeschlossen. Gelände und Gebäude sind mittlerweile an die Alexianer verkauft worden, der Mietvertrag wurde übernommen.
14 Betten stehen auf einer der Stationen zur Verfügung, allesamt in Einzelzimmern, die im Vergleich zu den Drei-Bett-Zimmern vorher, aufgewertet wurden, auch mittels Einrichtung.
Hinzu kommen fünf OP-Säle, die erst vor vier Jahren komplett erneuert wurden. „Zwei dieser OP-Räume wurden bis heute noch kein einzigens Mal genutzt“, weiß Brandenburger. Die für den OP-Betrieb notwendigen Instrumente wurden aus der Insolvenzmasse erworben. Diese hatte die Kplus-Gruppe sogar erst vor zwei Jahren komplett erneuert.
Beste Voraussetzungen also für einen reibungslosen Praxis- und OP-Betrieb.
Nicht viel anders sieht es in den weiteren Räumlichkeiten des ehemaligen St. Josefkrankenhauses aus: es sind alle Voraussetzungen gegeben, um für interessierte Arztpraxen, sogar eine Notfallambulanz sofort und ohne große Umbaumaßnahmen zu eröffnen.
„Die CDU-Fraktion sieht in der Praxisklinik einen grundlegenden Baustein für ein breit gefächertes Gesundheitszentrum, das die Versorgungslücke im lokalen Gesundheitssystem schließt und eine signifikante Entlastung der Maximalversorger ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Edwin Bölke, Ratsherr im Haaner Stadtrat.
Der Schwerpunkt des Engagements liege auf der Förderung ambulanter Behandlungsformen und der Erweiterung des Dienstleistungsangebots um ambulante Rehabilitation und Kurzzeitpflege. Besonderes Augenmerk gelte der Forderung nach einer Tagesambulanz.
Im Fokus von Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke stehe die Etablierung einer stets verfügbaren Ambulanz, um die medizinische Versorgung außerhalb der herkömmlichen Krankenhausstrukturen zu gewährleisten.
Neben der Praxisklinik gibt es derzeit vier weitere Mieter im Krankenhausgebäude, dass sich zum Gesundheitscampus entwickeln soll: eine Physiotherapie-Praxis, eine radiologische Praxis, eine Dialyse Praxis und eine orthopädische Praxis.
Laut Verwaltung gibt es mehrere weitere Interessenten, so überlegen die neuen Eigentümer des Krankenhausgeländes eine Kurzzeitpflege, eine außerklinische Pflege- und -Intensivpflege und eine Tagespflege einzurichten.
Weiterhin laufen wohl Gespräche bezüglich einer Fußambulanz, einer neurologische Facharztpraxis, einer Hebammenpraxis, einer Augenarztpraxis sowie mit Interessenten aus dem Bereich Reha und Therapie.
Ein wichtiger Beitrag zur Realisierung dieser Vision kommt Bölke, der nicht nur im Rat der Stadt Haan tätig ist, sondern darüber hinaus im Vorstand des gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU NRW.