Dürerstraße ist ein Raserparadies

Anwohner wollen eine Beruhigung des Verkehrs in dem Wohngebiet erreichen.¶

Von Antje Götze-Römer
Haan – Die Situation in der Dürerstraße müssen die Anwohner nicht lange erklären: Während des Gesprächs mit dem Haaner Treff verstoßen so gut wie alle Fahrzeuge, die durch die Straße fahren, gegen das Tempo 30-Gebot. Auf 50 oder 60 Stundenkilometer schätzen wir die Geschwindigkeit der meisten Autos, selbst der Fahrer des Busses der Rheinbahn schert sich nicht um die Geschwindigkeitsbegrenzung.
„In den Sommerferien wurde hier von offizieller Seite die Geschwindigkeit kontrolliert. 50 Prozent der Autofahrer waren schneller als 30 km/h, der Spitzenwert lag bei 67 km/h“, weiß Vincent Endereß, Ratsherr der CDU. Die Fraktion hatte im Sinne der Anwohner im April im Ausschuss für Umwelt und Mobilität einen Antrag mit Messergebnissen aus dem vergangenen Herbst eingebracht.
Ziel des Antrags war es, dass die Verwaltung prüft, welche Optionen es für die Dürerstraße gibt, um dort den Verkehr zu beruhigen. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Der Leiter des Tiefbauamtes, Guido Mering, führte dazu aus: „Bei der Feststellung eines erhöhten Geschwindigkeitsniveaus über die zulässige Höchstgeschwindigkeit hinaus, wird in der Regel immer mit der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde und der Polizei gesprochen. Es ist richtigerweise festzustellen, dass an nahezu allen Straßen in Haan zu schnell gefahren wird. Wo setzt man nun an und wo hört man auf?“
Bei der Dürerstraße handelt es sich um eine Ringerschließung des gesamten Wohngebiets Thienhausen. Das westliche Ende ist Schulweg für die Don-Bosco-Schule und die Grundschule Unterhaan.
Und genau in diesem Punkt sehen die Anwohner einen Handlungsbedarf und haben eine Unterschriftenaktion initiiert. „Hier wohnen durch Generationenwechsel mittlerweile wieder viele junge Familien mit Kindern“, weiß Marc Hertzer, der in engem Kontakt mit den Nachbarn steht und um deren Sorgen um die Sicherheit der Kinder weiß. Er selber hat zwei Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren.
Die Anwohner denken darüber nach einen Bürgerantrag zu stellen. „Wir könnten uns zum Beispiel schräg parken vorstellen, da fahren die Autos automatisch langsamer, oder dass eine Geschwindigkeitsanzeigetafel installiert wird. Wir sind für alle Vorschläge offen, solange die Raserei hier endlich aufhört“, meint Hertzer.