Endlich rollen die Bagger an

Im Bachtal haben die Umgestaltungsarbeiten begonnen. Bauende soll im Frühjahr sein.¶

Von Sylke Jacobs
Haan – Am Montag, 14. August, setzen Projektleiter Jens Gabe und Markus Schürmann vom Büro ST-Freiraum, gemeinsam mit Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke, den ersten Spatenstich für das Projekt „Grünzug.aktiv Haaner Bachtal bewegt“. Auch Teilnehmer der verschiedenen Fraktionen waren dabei, um die Bauphase schnellstens auf den Weg zu bringen.
Rund 2,2 Millionen wird die Umgestaltung des Grüngürtels Bachtal kosten – kein Wunder also, dass es die Bürgermeisterin freute, dass das Projekt mit 2 Millionen Euro vom Land NRW bezuschusst wurde. So trägt die Stadt Haan nur noch einen kleinen Eigenanteil.
Die Bauarbeiten sollen bereits im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. „Dann dürfen sich die Haaner Bürgerinnen und Bürger schon einmal auf eine große Einweihungsfeier freuen“, versprach die Bürgermeisterin.
Allerdings ist auch Geduld gefragt: Während der Bauphase müssen die Haaner mit verschiedenen Sperrungen rechnen. Vor allem die Treppenanlagen und Rampen im Haaner Bachtal werden aus Sicherheitsgründen weitgehend gesperrt sein – je nach Bauabschnitt auch die Wege, Grün- und Spielflächen.
Los geht es im westlichen Teil der Parkanlage, wo sich früher die „Kletterspinne“ befand. Im zweiten Bauabschnitt folgt dann der östliche Teil. Das komplette Areal wird insgesamt durch 25 Bauschildbanner an Wegen und Eingängen, gekennzeichnet sein. Entsprechend abgesperrte Flächen dürfen zu dieser Zeit nicht betreten werden.
Ein solides Fundament für die planerische Umsetzung bietet das Büro ST-Freiraum aus Duisburg. Mit Landschaftsarchitekt Markus Schürmann an der Seite ging das Projekt in die erste Planungsphase. Der gebürtige Haaner ist als Kind im Haaner Bachtal groß geworden und weiß wovon er spricht. „Das Haaner Bachtal ist eine beliebte Parkanlage, um die herum viele Leute aus sehr unterschiedlichen Strukturen wohnen. Ein wahrer ‚Hotspot‘, könnte man sagen. Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen treffen aufeinander, Alt und Jung, Hundehalter, Sporttreibende, Spaziergänger, Familien mit Kindern, Jugendliche. Keine einfache Aufgabe ein Freizeitangebot für alle Generationen zu schaffen“, meint Schürmann.
Zu allererst habe man das Augenmerk auf die Verbesserung der Spielplätze gesetzt. Ein Wasserspielplatz soll die Herzen der kleinen Besucher erobern. Zudem werde das komplette Areal barrierefrei gestaltet. Für Sportaffine setzen die Planer auf ein dezentrales Angebot, so dass Jogger unter anderem an fünf verschiedenen Stationen Übungen durchführen können. Das Ganze konzentriere sich auf den westlich gelegenen Teil.
Weitläufiger in der Gestaltung wird sich die Anlage im Osten präsentieren. „Hier setzen wir auf Biodiversität, ein Naturgebiet für Tier und Mensch“, erklärte Schürmann.
Zudem werde der ganze Park mit Photovoltaik-Lampen ausgestattet. Diese speisen sich nicht nur selbst, sie enthalten auch Dimmerfunktion, die Abends selbstständig runterfährt und auf Bewegungen reagiert, so dass auch bei Nacht eine sichere Ausleuchtung gewährleistet ist.
„Es ist definitiv ein Gewinn, dass wir es hinbekommen haben, so viele Strömungen zusammen zu bekommen“, meint Projektleiter Gabe. „Der Seniorenbeirat, der Kinderschutzbund, das Jugend- und Kinderparlament, die Fraktionen – wir haben Artenschutzgutachten eingeholt – alle haben an diesem Gemeinschaftsprojekt mitgearbeitet“, lobte er die Kommunikation zwischen den Beteiligten.
Auch den sozialen Aspekt dürfe man nicht vergessen: Die Sitzbänke seien in einer Werkstatt für angepasste Arbeit produziert worden. Dabei habe man bewusst auf unnötigen Luxus verzichtet und dafür auf Qualität, Stabilität und Dauerhaftigkeit gesetzt.