Für Haaner Jugendliche gilt ab sofort: Nix muss, alles kann!

Jeden Donnerstag können sich junge Menschen direkt in Han von Experten
beraten lassen.

Haan – „Ich muss gar nix – aber ich kann, und die Jugendberufsagentur Haan wird mich dabei unterstützen!“ Das ist der Leitgedanke der neuen Jugendberufsagentur im Jugendhaus der Stadt Haan, die in Kooperation der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter ME-aktiv und der Stadtverwaltung im September an den Start gegangen ist.
„Die Stadt Haan bietet bereits gute Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche. Ein ganz besonders wichtiger Bestandteil beim Durchstarten in die Unabhängigkeit für junge Menschen wird ab sofort noch weiter optimiert: der Weg in Ausbildung und Beruf“, erklärte Sozialdezernentin Annette Hertz im Rahmen der Kick-off-Veranstaltung im Jugendhaus am Donnerstag, 28. Oktober.
Annette Hertz liegt dieses Projekt besonders am Herzen. Bevor sie ihre Tätigkeit bei der Stadt Haan angetreten hat, war sie für die Arbeitsagentur tätig und wusste um die Existenz von Jugendberufsagenturen im Kreis: In Hilden, Heiligenhaus, Monheim und Ratingen gibt es bereits ein derartiges niedrigschwelliges Angebot – nun also auch in Haan. Und des war Annette Hertz, die das Projekt als Idee mit nach Haan brachte und bei den entsprechenden Stellen im Rathaus „offene Türen“ einrannte.
Ein hoch motiviertes Team aus Berufsberatung, Arbeitsvermittlung für junge Erwachsene und Sozialpädagoginnen und -pädagogen bietet seit kurzem jeweils am Donnerstagnachmittag von 14 bis 17 Uhr eine Beratung aus einer Hand vor Ort in Haan an, wobei die erste Stunde für junge Menschen mit Termin vorgesehen ist, die zwei Stunden danach sind offen, also auch etwas für Kurzentschlossene.
Und das Team kann mit einigen Besonderheiten punkten: denn neben den professionellen und erfahrenen Experten vom Jobcenter ME-aktiv und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mettmann ist das Jugendamt der Stadt Haan mit im Boot – mit den bekannten und vertrauten Gesichtern Ingrid Meier, Peter Keller und Peter Burek. Der hofft auf den Synergieeffekt und sagt: „Die meisten Jugendlichen kennen wir ja oft schon aus dem Jugendhaus“. Nun soll vor allem auch das Argument ziehen, dass man eben nicht mehr erst nach Hilden oder Mettmann muss, wenn man Beratung oder Hilfe in Sachen Beruf und Ausbildung oder Studium benötigt. „Wir koordinieren das natürlich alles, nehmen Kontakt mit den richtigen Stellen auf und ersparen den jungen Menschen so viel Zeit – und das alles an möglicherweise gewohnter Stelle, in jedem Fall aber mit kurzen Wegen. „Wir hoffen wirklich, dass die Jugendlichen uns die Bude einrennen“, sagt Jugendreferent Peter Burek.
Etwas gesetzter formuliert es Haans Sozialdezernentin Annette Hertz: „Die Jugendberufsagentur wird als zentrale Anlaufstelle die Beratungs- und Unterstützungsangebote der Institutionen Agentur für Arbeit, Jobcenter ME-aktiv und der Jugendhilfe enger miteinander verzahnen und koordinieren. Jugendlichen und jungen Erwachsenen eröffnet sich damit die Möglichkeit, umfassende Beratung und Unterstützung rechtskreisübergreifend in Anspruch nehmen zu können.
Die großen Vorteile der neuen Organisationsform liegen auf der Hand: Kurze Wege – umfassende Beratung – keine unnötigen bürokratischen Hürden“.
Ein Jugendlicher, der ein oder mehrere Anliegen hat und im schlechtesten Fall drei verschiedene Institutionen aufsuchen und Termine vereinbaren müsste, kann dies künftig mit einem Gang zur Jugendberufsagenturlösen. „Auf diese Weise können individuelle Fördermaßnahmen besser geplant und aufeinander abgestimmt sowie bürokratische Wege verkürzt oder vereinfacht werden“, erklärt Berufsberaterin Britta Selders.
Damit erweitert das zentral gelegene, bei jungen Menschen in Haan beliebte Jugendhaus seine Angebotspalette entscheidend. Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit Wohnsitz in Haan bis 25 Jahre. Die Jugendberufsagentur steht grundsätzlich allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen offen.
Im Rahmen der offiziellen „Kick-off-Veranstaltung“ am 28. Oktober wurden die Haaner Institutionen über das neue Projekt informiert, die viel Kontakt zu jungen Menschen haben und diese zum Teil auch in schwierigen Lebenslagen begleiten, unter anderem die weiterführenden Schulen, Schulsozialarbeiter, das Jugendparlament, Wohlfahrtsverbände und die Jugendgerichtshilfe.
Beigeordnete Annette Herz appelliert an junge Menschen: „Nehmt uns beim Wort und überzeugt Euch selbst von unserem neuen Angebot! Es geht um Euch und Eure Zukunftschancen. Ihr müsst nicht, aber Ihr könnt“. agr