HTV bietet Spitzenteam lange Paroli

Wegen Corona sehen nur 40 Fans in der Halle Adlerstraße das 27:33 gegen die
Bergischen Panther II.

Haan – Für die Spieler und Verantwortlichen des Haaner TV (HTV) war es am Samstag ein bisschen so, als seien sie morgens mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden: Kurz vor Spielbeginn fiel die elektronische Anzeigentafel aus. Das sei in seiner ganzen Laufbahn in der Sporthalle Adlerstraße noch nicht vorgekommen, stellte Reinhard Herder als Leiter der Handball-Abteilung fest. Und auch sportlich war es für den Verbandsligisten kein guter Abend. Am Ende hieß es gegen die HSG Bergische Panther II 27:33 (18:15).
Dabei hatte es nach der Pausenführung mit 18:15 sogar bis zum 22:22 in der 44. Spielminute richtig gut für den HTV ausgesehen. Gegen den Tabellenzweiten war man zumindest stets auf Augenhöhe geblieben. Doch anschließend zogen die Panther bis zur 50. Spielminute auf 26:22 davon.
Dass es den Haanern danach nicht gelang, das Spiel wieder zu drehen, lag nicht an der Motivation der Spieler. Auch konditionell waren die Gartenstädter gut in Form. Zwar hatte man verletzte Stammspieler verzichten müssen, aber Torwart Yannik Ulrich zeigte sich gewohnt reaktionsschnell und konnte vier Siebenmeter abwehren. Julian Schweden kam auf neun Treffer, von denen er fünf ab der 11. Spielminute innerhalb von acht Minuten kurz hintereinander erzielte. Auch Nick Seilheimer war viermal erfolgreich.
Die Gäste brillierten vor allem durch ein gutes Zusammenspiel. Ein weiterer Vorteil könnte gewesen sein, dass Haan insgesamt fünfmal für zwei Minuten in Unterzahl spielte.
Mitreißend war die Partie trotz der frühen Entscheidung bis zum Ende. Beide Teams agierten mit extrem schnellen Ballwechseln und die Zuschauer blieben bis zum Schlusspfiff in Stimmung. Sie trommelten und fieberten mit, so dass man fast hätte vergessen können, dass es gerade Mal 40 Fans waren, die die Halle und Spieler bei Laune hielten. Abteilungsleiter Herder erklärte: „Wir haben uns nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs aufgrund der landesweiten Schutzmaßnahmen rund um die Pandemie, dazu entschieden nur 40 Personen in die Halle zu lassen.“
Im Sommer habe man zunächst das Training wieder aufgenommen, kurze Zeit später sei von der Stadt Haan grünes Licht“ für die Fortsetzung des Spielbetriebs gegeben worden. Im Wesentlichen gelten auch im Handballsport, wie überall, die „AHA“-Regeln: Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Bedeckung) tragen
Zusätzlich existiert für die Halle an der Adlerstraße ein 18-seitiges Konzept für das Trainingsprogramm und weitere vier Seiten für die Spiele, an das sich der Verein halten muss.
„Von Seiten der Stadt dürften wir 120 Zuschauer zulassen“, stellt Herder klar. „Jedoch stellt sich bei einer so großen Zuschauerzahl das Problem der Nachverfolgung.“ Alle Namenslisten müssten nachträglich eingepflegt werden, das sei viel Arbeitsaufwand. Die Bänke würden in der Halbzeit desinfiziert, jede Mannschaft brauche eine eigene Kabine.
Um die Arbeit zu erleichtern und eventuell die Zuschauerzahlen aufzustocken, erprobe der Verein gerade eine elektronische Erfassung. Würde sich das System etablieren, wäre das für die Verantwortlichen eine große Erleichterung
Nach der neuerlichen Niederlage bleibt der HTV nach sechs Spielen mit 1:11 Punkten 15. und Letzter. Allerdings hat Schwarz-Weiß Essen als Zehnter auch nur zwei Pluspunkte mehr. syja