Straftaten in Haan sind leicht rückläufig

Die Polizei hat im Kreis Mettmann eine Aufklärungsquote von immer noch mehr als 50 Prozent.

Haan/Kreis Mettmann – Weniger Gewaltdelikte, weniger Diebstahlsdelikte, weniger Straßenkriminalität – und insgesamt ein deutlicher Rückgang aller Straftaten: Das sind die Kernpunkte der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2019, die am Montag, 2. März Landrat Thomas Hendele in der Kreispolizeibehörde Mettmann der Öffentlichkeit präsentierte.
Gemeinsam mit dem Abteilungsleiter der Polizei, dem leitenden Polizeidirektor Manfred Frorath, sowie dem stellvertretenden Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminaloberrat Ulrich Rüthers, ging der Landrat dabei auch auf weniger erfreuliche Entwicklungen, insbesondere im Bereich „Straftaten gegenüber älteren Menschen durch überörtliche Täter“, ein.
Seit dem Jahr 2013 ist die Anzahl der im Kreis Mettmann zur Anzeige gebrachten Straftaten im sechsten Jahr in Folge deutlich zurückgegangen. So wurden im Jahr 2019 im gesamten Kreisgebiet 26.844 Straftaten erfasst – das sind 1.121 Fälle (4,01 Prozent) weniger als im Jahr 2018. Im Vergleich zum Jahr 2013 ist die Anzahl der Straftaten sogar um rund 7.000 Fälle (circa 20 Prozent) zurückgegangen.
In Haan sind 1.586 Straftaten bekanntgeworden (Vorjahr 1.714. Die Aufklärungsquote in der Gartenstadt lag bei 50,06 Prozent (2018: 52,28 Prozent).
Auch kreisweit konnte die Kreispolizeibehörde Mettmann im siebten Jahr in Folge ihre Aufklärungsquote über 50 Prozent halten (2019: 53,05 Prozent).
„Mit Fug und Recht können wir hier von der besten Kriminalstatistik seit 30 Jahren sprechen. Auch im Vergleich zum Land NRW können wir sagen: Im Kreis Mettmann können die Menschen sicher leben“, sagt dazu Landrat Thomas Hendele.
Verstärkt wird diese Aussage durch einen Vergleich der sogenannten Kriminalhäufigkeitszahl (KHZ). Darunter versteht man die Zahl der bekanntgewordenen Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner. „Diese ist im Kreis Mettmann im Vergleich zum Jahr 2018 im Jahr 2019 noch einmal deutlich gesunken, von 5.761 auf 5.527. Sie liegt damit auf dem niedrigsten Wert der vergangenen zwölf Jahre und auch deutlich unter der Zahl im Land NRW. Das Risiko, im Kreis Mettmann Opfer einer Straftat zu werden, ist im Landesvergleich also äußerst gering“, erklärt der Abteilungsleiter der Polizei, leitender Polizeidirektor Manfred Frorath.
Die Zahlen für Haan zeigen ein ähnliches Bild. Die KHZ sank im Vergleich zum Vorjahr leicht und beträgt nun 5.203. Es wurden insgesamt 645 Tatverdächtige ermittelt. Davon waren 184 (28,53 Prozent) unter 21 Jahre alt. Von den 1.586 Straftaten wurden 794 aufgeklärt.
Die Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbruch sind von 69 auf 46 gesunken. Der Anteil der Versuchstaten lag im Jahr 2019 bei 50 Prozent. Die Aufklärungsquote (AQ) ist 2019 auf 13,04 Prozent gesunken. Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität sind erneut merklich gesunken auf jetzt 350 Fälle. Die AQ ist mit 13,43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (13,97 Prozent) nahezu identisch.
Im Bereich der Gewaltkriminalität wurden 2019 insgesamt 61 Fälle erfasst. Das sind zwölf Fälle mehr als im Vorjahr. Die AQ liegt bei 78,69 Prozent.
Wirft man einen Blick auf die einzelnen Deliktsfelder, so wird deutlich, dass der Rückgang der Straftaten insbesondere durch den Rückgang der Diebstahls- und Einbruchsdelikte zu erklären ist. „In beiden Bereichen haben wir die stärksten Rückgänge zu verzeichnen“, erläutert Kriminaloberrat Ulrich Rüthers.
„Insbesondere die Entwicklung beim Wohnungseinbruchsdiebstahl ist erfreulich: Hatten wir im Jahr 2018 noch 787 registrierte Fälle, waren es im Jahr 2019 nur noch 619 (Rückgang von rund 21 Prozent), davon endeten etwa die Hälfte im Versuchsstadium. Das bedeutet, dass unsere Präventionskonzepte Wirkung zeigen“, sagt der stellvertretende Leiter der Direktion Kriminalität. Verglichen mit der Anzahl der erfassten Einbruchsdelikte im Jahr 2013 (1.699 Fälle) wird der Rückgang noch einmal deutlicher.
Sorgen bereiten der Kreispolizeibehörde Mettmann trotz intensiver Präventionskampagnen im vergangen Jahr jedoch nach wie vor Straftaten zum Nachteil älterer Menschen durch überörtlich agierende Täter sowie Delikte im Bereich der Computerkriminalität.
Die Gründe sind für Landrat Thomas Hendele eindeutig: „Es werden immer mehr Waren über das Internet gehandelt, was den Kriminellen auch neue Möglichkeiten des Betrugs eröffnet. Es handelt sich bei der Computerkriminalität um ein Phänomen der Zeit.“ Ähnlich verhalte es sich mit den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen: „Sei es der falsche Polizeibeamte am Telefon, der angebliche Wasserwerker oder der altbekannte Enkeltrick: Immer mehr Straftäter suchen sich gezielt Seniorinnen und Senioren als Opfer ihrer Betrugsversuche. Leider auch immer wieder mit Erfolg. Daher werden wir auch im Jahr 2020 hier einen Schwerpunkt unserer Arbeit sehen und mit Präventionskampagnen an diesem Punkt ansetzen“, erklärte der Landrat. red