Corona-Anlaufstelle eingerichtet

Diagnosestelle zur Untersuchung von Verdachtsfällen ist im Einsatz.

Kreis Mettmann – Mit maßgeblicher Unterstützung des evangelischen Krankenhauses in Mettmann und des DRK sowie unter Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung und des Malteser Hilfsdienstes konnte am vergangenen Donnerstag, 5. März, in Mettmann eine zentrale Diagnosestelle für Corona-Verdachtsfälle eingerichtet werden.
Die Diagnosestelle befindet sich auf dem Gelände des evangelischen Krankenhauses (EVK) in Mettmann an der Gartenstraße 4-8 und wird personell von ärztlichem und Hygienepersonal des EVK betrieben. Zur Verfügung gestellt wurde der als Untersuchungsstelle dienende Container vom DRK.
EVK-Geschäftsführer Bernd Huckels ist es besonders wichtig, dass vor dem Hintergrund des Schutzes des Personals und der Patienten im Krankenhaus eine strikte räumliche Trennung von Krankenhausbetrieb und Diagnosestelle gewährleistet ist.
Dies wird dadurch sichergestellt, dass die mobile Untersuchungseinheit neben dem Krankenhaus-Altbau positioniert ist.
Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Rudolf Lange stellt klar: „Die Diagnosestelle ist nicht für unangemeldete Laufkundschaft gedacht. Personen, die befürchten, möglicherweise mit dem Virus infiziert zu sein, melden sich bitte in jedem Fall zunächst bei der Service-Hotline des Kreises (02104/993535). Dort wird mittels entsprechender Abfragen geklärt, ob ein hinreichender Verdacht besteht und eine weitere Untersuchung angezeigt ist. Gegebenenfalls erhält der Patient dann vom Kreisgesundheitsamt einen Termin für die Untersuchung in der Diagnosestelle.“
Die Service-Hotline des Kreises ist werktags von 8 bis 20 Uhr, am Wochenende von 10 bis 14 Uhr besetzt. Für Personen, die die Diagnosestelle nicht aufsuchen können, ist ein Besuchsdienst vorgesehen. Den Fahrdienst übernimmt der Malteser Hilfsdienst, mit an Bord sind Ärzte der kassenärztlichen Vereinigung.
„Wir können es allen Beteiligten und insbesondere dem EVK nicht hoch genug anrechnen, dass wir in großartiger Gemeinschaftsleistung diese Diagnosestelle in so kurzer Zeit bereitstellen konnten“, lobt Landrat Thomas Hendele.
Derweil meldet der Kreis Mettmann aktuelle einen nicht bestätigten Verdachtsfall aus Langenfeld. Bestätigt hat sich hingegen der erste in Erkrath bekanntgewordene Verdachtsfall einer Frau aus Erkrath, die klinische Symptome aufweist und über eine Veranstaltung in Düsseldorf Kontakt zu einer im Kreis Heinsberg bereits positiv getesteten Person hatte. Die Familie bleibt nun für 14 Tage zu Hause abgesondert.
Darüber hinaus gab es drei weitere Verdachtsfälle: Eine junge Frau aus Mailand, die in Erkrath bei ihrer Familie zu Besuch ist, einen vermeldeten Fall einer Person in Haan (Familie mit zwei Kindern) und einen Fall einer Person ohne Familienanhang im Haushalt in Ratingen. Alle Verdachtsfälle befinden sich vorläufig ebenfalls in häuslicher Absonderung. Für die Mailänderin konnte mittlerweile Entwarnung gegeben werden.
Eine Besonderheit ergab sich für den Haaner Fall. Hier hat die Stadtverwaltung auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes am vergangenen Mittwoch, 4. März, vorsorglich zunächst für einen Tag eine Grundschule und eine Kita geschlossen, weil es im Hinblick auf den vorausgegangenen Zeitablauf unter ungünstigsten Bedingungen schon zu weitergehenden Ansteckungen gekommen sein könnte. Der Verdacht bestätigte sich nicht, so dass Schule und Kita seit Donnerstag wieder geöffnet sind.
Anders gelagert ist der inzwischen als Krankheitsfall bestätigte Fall in Erkrath. Hier sind zwar auch Kinder im Familienverbund betroffen, diese sind allerdings ebenfalls in häuslicher Absonderung und ihre eventuelle Ansteckung liegt erst so kurze Zeit zurück, dass angesichts der Inkubationszeit davon auszugehen ist, dass sie davor selbst noch nicht ansteckungsfähig waren. In Erkrath war deshalb nach Auffassung des Kreisgesundheitsamtes eine Schließung der Schule respektive Kita nicht angezeigt.
Die aktuelle Lage im Kreis Mettmann stellt sich wie folgt dar (Stand 10. März, 13 Uhr) : Zwei Verdachtsfälle haben sich bestätigt. Somit ist die Zahl der Erkrankten auf acht gestiegen. Alle Erkrankten stammen aus Erkrath. Bei den Verdachtsfällen ist die Lage dynamisch. Es gibt zwar weiterhin immer wieder zusätzliche Fälle, jedoch gibt es auch immer wieder Personen mit negativen Testergebnissen.
Derzeit gibt es 13 begründete Verdachtsfälle (einen in Mettmann, zwei in Ratingen, vier in Langenfeld, zwei in Haan und vier in Erkrath). Die Betroffenen wurden zuhause abgesondert. red