Sylvia lässt ihre Damen glänzen

Das Chorkonzert mit Filmen von Laurel & Hardy war ein Highlight.

Haan – Der Chor „Loses Mundwerk“ besteht bereits seit mehr als 25 Jahren und ist der Frauenchor der Musikschule Haan. Seit 2014 leitet die Haanerin Sylvia Lamprecht den Chor, regelmäßig gestalten die Damen ein Konzert, zu dem sie sich ebenso regelmäßig spezielle Gäste einladen.
Beim jüngsten Konzert am Samstag, 8. Februar, in der Alten Pumpstation hatten sie sich gleich drei Männer an ihre Seite geholt. Wolfgang Günther, der das Solinger Laurel & Hardy-Museum leitet, hatte Filme mit dem wohl berühmtesten Komikerpaar der Filmgeschichte im Gepäck.
Und so folgte der Frauenchor dem Gast aus Solingen musikalisch in die 1920er und 1930er Jahre, in denen ein Großteil der „Dick & Doof“-Filme entstand.
Stilecht waren die Sängerinnen in Schwarz und Rot gekleidet, so als wenn sie gleich einen Charleston auf´s Parkett legen wollten. Stattdessen ließen sie ihre Stimmen erklingen und gaben zum Auftakt „Lullaby of Broadway“ und „Sing, sing, sing, sing“ zum Besten.
Die ersten Soli bekamen die Zuhörer und -schauer in der vollends ausverkauften Pumpstation beim nächsten Lied zu hören: Gleich vier Solistinnen konnten bei „Seasons of love“ glänzen. Eine Überleitung zum ersten Stummfilmteil des Abends schaffte der Chor mit dem lautstark beklatschen Lied „Ein Freund, ein guter Freund“.
Dann zeigte Wolfgang Günther den Laurel & Hardy Stummfilm „You’re Darn Tootin´“, ein Film in dem Stan und Ollie zunächst in einem Blasorchester spielen. Der Film wurde am Klavier von Oliver Richters begleitet. Mit anderen Worten: Richter musste die Pointen herausarbeiten, beispielsweise wenn Stan einen falschen Ton auf der Klarinette spielt. Oder wenn eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Protagonisten plötzlich im 3/4-Takt zu harmonieren scheint.
Kurzum: Es hat hervorragend funktioniert, jedenfalls hat sich das Publikum köstlich amüsiert und bejubelte zu Recht die Leistung von Oliver Richters, der sein Können im Verlauf des Abends noch ein zweites Mal unter Beweise stellen durfte.
Während der Chor sang, tauschte Richters seinen Platz mit dem Pianisten Bernd Hämmerling. Er begleitete auch die folgenden Stücke wie „Danny Boy“ oder „Georgia“. Gerade bei diesem Stück ließ Chorleiterin Lamprecht alle ihre Sängerinnen mit Soli glänzen und auch die Mehrstimmigkeit des Chores kam bei diesem Stück ganz besonders zur Geltung.
Nach der Pause wurde das Programm nach dem bewährten Schema fortgesetzt. Afrikanisch anmutende Gesänge wechselten sich mit Swing-Klängen oder Gassenhauern von den Comedian Harmonists ab, mit „Imagine“ erinnerte der Chor an die glorreiche Zeit von John Lennon.
Mit anderen Worten: Das Repertoire des Chores überzeugte durch eine enorme Spannbreite der Genres. Zum Abschluss erhob das „Lose Mundwerk“ musikalisch das „Party Glas“ und Sylvia Lamprecht bedankte sich bei ihren Sängerinnen, indem sie jeder von ihnen eine rote Rose überreichte.
Währenddessen forderte das Publikum lautstark eine Zugabe, einer Forderung, der der Frauenchor der Musikschule Haan gerne nachkam.
Übrigens: Angesichts dessen, dass das Konzert erneut rasend schnell ausverkauft war, planen die Organisatoren für das kommende Jahr zwei Konzerttermine, auf die sich die Haaner jetzt schon freuen dürfen. agr