Extremwetterlagen bestimmen das Geschehen

Einsatzzahlen der Feuerwehr in Haan sind im vergangenen Jahr insgesamt etwas zurückgegangen.

Haan – Den Neujahrsempfang der Feuerwehr Haan in der vorvergangenen Woche hat der stellvertretende Leiter Mirko Braunheim zum Anlass genommen, um über die Einsätze und die sich verändernden Einsatzgebiete der Haaner Einsatzkräfte zu berichten.
„Sturm- und Wassereinsätze sind seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Einsatzstatistiken, auf Stürme insbesondere im Herbst und im Frühjahr sind wir als Gefahrenabwehrbehörden gut vorbereitet. Im vergangenen Jahr ist die Zahl dieser Einsätze zumindest in Haan überschaubar geblieben. Aber wir müssen nicht weit schauen, um festzustellen, dass es den ein oder anderen doch heftig erwischt hat: in Roetgen und auch in Bocholt vollzogen Tornados ihre zerstörerische Kraft. Zu den Flächenlagen kommen mittlerweile auch kleinräumigere Ereignisse, mit denen wir jederzeit auch in Haan rechnen müssen“, erklärte Braunheim. Mit Blick auf den Brand im Hildener Stadtwald im vergangenen Jahr stellte er fest: „Die klimatische Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass wir zunehmend auch in diesem Bereich stärker gefordert werden dürften. Dem begegnen wir, indem wir künftig verstärkt ausbilden, und wir werden auch unsere Ausrüstung ergänzen müssen, da die Anforderungen schon besondere sind. Das machen wir nicht allein – auf Kreisebene wird nicht nur an einem gemeinsamen Konzept gearbeitet, sondern auch an vorgeplanten Einheiten unserer zehn Feuerwehren, die bei Vegetationsbränden entsprechender Größenordnung als schlagkräftige Züge eingesetzt werden“.
Mit insgesamt 5435 Einsätzen hatte die Haaner Feuerwehr im vergangenen Jahr 476 Einsätze weniger als 2018. Mit 3108 Einsätzen machte dabei die Notfallrettung den Löwenanteil aus, 110 Brandeinsätze gehörten hierzu.
509 Mal wurde die Haaner Feuerwehr zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Darunter waren 53 Sturm- und Wassereinsätze. „Insgesamt wurden 222 Menschen gerettet“, brachte Braunheim die anwesenden Gäste zum Staunen. Allerdings seien darunter allein 192 Insassen eine Zuges im Dezember gewesen, die in Gruiten aus ihrer Notlage befreit werden konnten, fügte der stellvertretende Leiter schmunzelnd hinzu.
Interessant ist auch diese Zahl: Zu keinem der 335 Notfälle im Stadtgebiet konnte ein Rettungsfahrzeug der Haaner Feuerwehr eingesetzt werden, weil diese anderweitig im Einsatz waren. Die Kreisleitstelle musste Fahrzeuge aus Nachbarstädten entsenden oder ein Löschfahrzeug rückte zur Erstversorgung von der Nordstraße aus, um schnellstmögliche Hilfe zukommen zu lassen. Dies war 78 Mal der Fall. Allerdings sei diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Die Zahl der Krankentransporte hat sich in drei Jahren mehr als halbiert auf nun 1630.
„Nach unserer aktuellen Feststellung ist dieser Trend nach unten mit dem neuen Jahr vorerst gestoppt, denn durch die Reduzierung der Anzahl an Fahrzeugen an benachbarten Standorten ist unser Krankenwagen mittlerweile kaum noch in der Fahrzeughalle und nimmt auch viele Patienten in anderen Städten auf“, erklärte Braunheim. agr/HT-Foto: Valentin Römer