Die BohleBots sind Weltmeister¶

In Bangkok wurden die Gymnasiasten erstmal das beste Team der Welt – ungeschlagen.¶

Haan – Das Roboter Team „BohleBots quadro“ hat es geschafft: Beim weltweit größten und anspruchsvollsten Roboter-Wettbewerb, dem sogenannten Robocup, gelang es dem Haaner Team bestehend aus Julien Heikaus (17), David Stiebel (17) und Jannis Widmer (18) in der höchsten Schüler-Liga, dem „Soccer 2vs2 open“, die gesamte Robotik-Welt auf die Plätze zu verweisen und wurde verdient Weltmeister.
Dem voraus gegangen waren viele Jahre harter Arbeit und unzählbar viele Stunden Engagement auf höchstem Niveau. Bereits 2016 nahmen die Schüler an ihrem ersten Robocup-Turnier teil, damals noch in der Einsteigerklasse mit Lego-Robotern.
Die damals zehn- und elfjährigen Gymnasiasten beschlossen aber, sich so schnell wie möglich den Selbstbau-Robotern der Profiklasse zuzuwenden und wurden 2017 als jüngste Teilnehmer bereits deutscher Vizemeister in der zweithöchsten Liga „Soccer 2vs2 lightweight“.
2018 wurden sie dann Europameister und 2019 Vizeweltmeister in Sydney/Australien. Bereits dort beschlossen sie, in die höchste Liga zu wechseln und haben in den Jahren 2020 und 2021, in denen wegen der Corona-Pandemie keine Wettbewerbe stattfinden konnten, kontinuierlich weitergearbeitet.
Als das Team im April 2022 auf der German Open in Kassel deutscher Meister wurde und damit die Teilnahme an der WM in Bangkok/Thailand feststand, war das Ziel vor Augen. Bei der Weltmeisterschaft, die in der dritten und vierten Ferienwoche in Bangkok stattfand, traten sie gegen die Roboter aus dem Rest der Welt an und siegten – und das in einer schier unglaublichen Art und Weise.
Nicht ein einziges Spiel wurde verloren, alle Spiele hatten eine Tordifferenz von mehr als 10 Punkten.
Das Finale gegen die Roboter aus der Slowakei gewannen die Haaner mit einem Punktestand von 27 zu 3 Toren. Die Veranstalter ließen sich daher auch auf der Siegerehrung zu der Bemerkung hinreißen, dass die BohleBots den gesamten Wettbewerb dominiert hätten.
Auch wenn die Weltmeisterschaft inzwischen bereits drei Wochen her ist, steht den drei Jungs der Stolz noch immer deutlich ins Gesicht geschrieben. „Das war einfach unglaublich, wie unsere Roboter bereits nach den ersten Vorrundenspielen von den Teams aus dem Rest der Welt als unschlagbar bezeichnet wurden“, berichtet Julien, der als Techniker jede Schraube des Roboters blind hätte tauschen können.
„Unsere Roboter waren auch die meist-fotografierten des gesamten Wettbewerbs“, ergänzt David, der für die künstliche Intelligenz des Roboters und die Programmierung zuständig war. „Es gab kein Team, das sich nicht im Detail hat erklären lassen, wie unser Roboter funktioniert“.
Dies haben auch die Organisatoren erkannt und die Jungs spontan gebeten, auf dem der WM folgenden Symposium ihren Roboter auch einem Experten-Gremium vorzustellen. „Dort haben wir dann in einem Vortrag erklären können, mit welchen Algorithmen und technischen Tricks wir den Ball anfahren, Abstände und ideale Schusswinkel berechnen und wie wir es schaffen, immer vor dem anderen Roboter die entscheidenden Tore zu schießen“ sagt Jannis, der genau hierfür auch beim Haaner Modell zuständig war. „Es hat Spaß gemacht, dies einem absolut fachkundigen Publikum zu präsentieren, auch wenn dies natürlich auf Englisch war und wir vorher die eine oder andere Vokabel lernen mussten“.