Mit 81 Jahren als Rennfahrer aktiv

Ralf Weiner ist der älteste Starter, den es beim 24-Stunden- Rennen auf dem Nürburgring jemals gegeben hat.

Haan – 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Das bedeutet 235 000 Zuschauer, internationales Aufsehen und „Grüne Hölle“ auf der Nordschleife.
Mit am Start bei der weltweit größten Motorsportveranstaltung war ab Samstag, 20. Mai, auch ein Haaner: Ralf Weiner. Dabei hatte der 81-Jährige noch am Vortag in seiner ehrenamtlichen Funktion für die Aktion Senioren Sicherheit (ASS) mit der Polizei auf dem Neuen Markt gestanden. „Auf dem letzen Drücker ging es dann zum Nürburgring“, berichtet er. „Für Samstagmorgen war ja das Training angesetzt.“
Weiner, der früher auch mit PS-starken Porsches und dem V8-Nescar-Rennwagen unterwegs war, startet für das Ahariy Racing Team aus dem Westerwald, das auf einen Turbo Golf TCR international von VW setzt. Zur vierköpfigen Besatzung, die sich an dem kleinen Lenkrad abwechselte, gehörten mit zwei Studierenden (20 und 21 Jahre) auch Fahrer, die gerade über ein Viertel der Lebenserfahrung des Haaners verfügen. „Eine erfrischende Kombination, die das Leben schreibt“, findet der bis vor kurzem im Maschinenbau tätige Unternehmer.
Insgesamt waren 131 Teams am Start. „Die internationale Elite mit Ferrari, Porsche, Lamborghini, Aston Martin, BMW und weiteren Autos mit über 600 PS wollte alle den ersten Platz“, stellt Weiner klar. Hunderte von Technikern und Helfern hätten gemeinsam mit den Zuschauern an der Strecke mitgefiebert. „Alle gaben ihr Bestes im Auto sowie in den Boxen.“
Er selbst landete am Sonntagmorgen wegen eines technischen Defekts an den Bremsen in den Leitplanken. „Der Wagen war fast zerstört“, erinnert sich der älteste Teilnehmer, den es jemals beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gegeben hat. „Aber die Boxenmannschaft hat Unglaubliches geleistet und den Wagen wieder aufgebaut.“ So habe das Team zum Schluss nach 24 Stunden doch noch den dritten Platz erreicht.
Weiner wäre natürlich gerne für sein Team ins Ziel gefahren, hat seine Runden aber den Nachwuchsfahrern überlassen, damit diese die Berechtigung für höhere Rennlizenzen erwerben können.
„Unbeschreiblich, was man mit 81 Jahren noch auf die Beine stellen kann, wenn man will“, erklärt der Haaner, der sich auch im Behindertensport engagiert. Zu seinem Erfolgsrezept gehören eine gute Kondition, angepasste Ernährung („alles, was schmeckt“) und viel Wasser („kein Zuckerwasser“).
Auch wenn die Nordschleife über Suchtpotenzial verfüge, kündigt Ralf Weiner an, dass er in diesem Jahr zum letzten Mal am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teilgenommen hat.