„Grünes Klassenzimmer“ nimmt jetzt Formen an¶

Die Grundschule Mittelhaan setzt auf ökologische Pädagogik, um das Lernen zu fördern.¶

Haan – Schon bald, dürfen sich die Schüler der Grundschule Mittelhaan auf zusätzliche Lernbereiche im Grünen freuen. Auf dem Außengelände der Schule wurde eine Fläche mit vielen farbigen Hochbeeten in unterschiedlichen Höhen und Größen für eine Garten AG angelegt. Stabile Sitzbänke runden die Fläche ab.
Auch der nächste Bauabschnitt, die Errichtung einer Pergola als „Grünes Klassenzimmer“, hat begonnen. Für die Stadt Haan und Bürgermeisterin Bettina Warnecke ist dies ein großer Schritt für ein besseres Stadtklima, der zudem durch das Programm „Grüne Infrastruktur“ zu 100 Prozent gefördert wird.
Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei stolzen 498.000 Euro.

„Es ist kein Zufall, dass wir heute hier unter dem Zuckerahorn stehen“, sagte Warnecke am Dienstag, 14. Januar, im Rahmen einer Projektbegehung. Vor rund zwei Jahren sei die Verwaltung zu der Erkenntnis gelangt, dass der Schulhof zu stark asphaltiert sei. Zudem wurde der Wurzelbereich des 80-jährigen Zuckerahorns, der von den Schülern gerne zum Spielen und Toben genutzt werde, zu sehr beansprucht. Eine Lösung musste her.
Die Umsetzung sei zügig erfolgt, berichtete Jens Gabe, Landschaftsarchitekt beim Betriebshof der Stadt Haan. Selten sei ein Projekt so schnell vorangegangen wie dieses. Jedes Projekt lebe aber vom Nutzer, und darum sei die Schulleitung frühzeitig in die Planung einbezogen worden.
Für Schulleiter Michael Jans sind die neuen Grünflächen eine Bereicherung und vor allem ein weiterer Schritt hin zur Erlebnispädagogik.
Bis das „grüne Klassenzimmer“ fertig gestellt ist, dauert es nicht mehr lange, vorerst brennen die Kinder darauf, die bereits fertigen bunten Hochbeete zu begrünen.
„Wir wollen Kürbisse anpflanzen“, sagte Tialda. „Und Gurken und Möhren“, rief Mira. „Ja, und Erdbeeren“, ergänzten Gidal und Emil.
Hinter der Maßnahme stecke ein innovatives Konzept, wie Jens Gabe erläurterte: Die Begrünung der Pergola mit einheimischen Kletterpflanzen biete nicht nur in der warmen Jahreszeit ein „grünes Klassenzimmer“ und Verschattungsmöglichkeiten, sondern fördere auch das Mikroklima im innerstädtischen Bereich. „Ein zukunftsweisender Schritt in Richtung Stadtgrün“.
„Ein Ort für die Zukunft und ein Schritt zur Klimaanpassung“
Die Fläche der schwebenden Garten AG ist über eine Rampe barrierefrei zugänglich und kann im öffentlichen Raum zu schulischen und außerschulischen ökologischen Aufklärungsveranstaltungen genutzt werden. Eine vielseitige Bepflanzung der Hochbeete mit Kräutern und essbaren Pflanzen sorgt für Biodiversität.
„Wir wollen einen Ort für die Zukunft schaffen, einen Schritt zur Klimaanpassung“, erläuterte Janine Müller, Klimaschutzmanagerin in Haan. Dazu gehöre auch der Erhalt des alten Baumes, dessen Wurzelbereich durch einer Stahlgitterbrücke nun geschützt ist. „Einen solchen Baum hätte man nie mehr anpflanzen können“.
Ökologische Bedeutung haben auch die Beete im Eingangsbereich: Blütenstauden leisten dort bald einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz. Insektenfreundlich ist auch eine geplante Blühhecke als Sichtschutz für die AG Fläche, sowie die Beerensträucher im hinteren Teil.
Zudem hofft man, dass die Pergolenbegrünung sich positiv auf die Schallentwicklung auswirkt.