Warnecke ruft zu Optimismus auf¶

Am vergangenen Donnerstag fand der Neujahrsempfang der Bürgermeisterin statt.¶

Haan – Es war ein buntes und erwartungsfrohes „Gewummel“ in der Aula des Gymnasiums am vergangenen Donnerstag, 19. Januar. Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke hatte nach 2020 erstmalig wieder zu ihrem Neujahrsempfang geladen und – so schien – es ein Großteil der Eingeladenen aus Politik, Sport und Gesellschaft waren gekommen, auch um sich rege miteinander auszutauschen.
So brauchte die Bürgermeisterin zwei, drei Bitten um Ruhe, bevor auch der Letzte nun den Worten Warneckes selbst folgte. Dafür zeigte die Bürgermeisterin jedoch vollstes Verständnis: „Ja, wir haben uns lange nicht gesehen in dieser Runde“.
Einige der Anwesenden nahmen die eindrucksvolle Aula zum ersten Mal in Augenschein. „Seit Sommer 2020 tobt in diesem neuen Gebäude der Bär, die Schulgemeinschaft ist eingezogen und das Gebäude lebt und wird bis in den letzten Raum genutzt. In der Aula, auf dieser Bühne finden seitdem viele Aufführungen statt und es werden – ohne die Auflagen der Pandemie – in den nächsten Jahren um ein Vielfaches mehr werden“, erklärte Warnecke.
Die Bürgermeisterin fasste die Zeit zwischen dem vorhergegangenen Neujahrsempfang – noch in der Aula des Schulzentrums an der Walder Straße – kurz aber prägnant zusammen: „Im Januar 2020 fand der letzte Neujahrsempfang in Haan statt. Danach ist unglaublich viel passiert. Neben Kommunalwahl, Landtagswahl, Bundestagswahl und dem Haaner Bürgerentscheid zum Fahrradschutzstreifen gab es die Corona-Pandemie, die uns in Atem hielt. Unser Ordnungsamt war mit Wahlen und Corona-Ordnungsverfügungen ziemlich gut beschäftigt – man könnte auch sagen: überlastet, wären da nicht die vielen Freiwilligen aus anderen Ämtern gewesen, die mit ausgeholfen haben. Und dann der Februar 2022. Jede und jeder von Ihnen weiß vermutlich noch, was Sie an jenem 24. Februar gerade machten, als es in den Nachrichten hieß: Putin greift die Ukraine an. All die Krisen haben sich auf das kommunalpolitische und gesellschaftliche Leben in Haan ausgewirkt“.
Dies sei ein Kraftakt für alle Verwaltungskräfte gewesen, aber auch für die zahlreichen Ehrenamtler in Haan. Beispiel Fluchtsuchende: „Und wieder einmal haben in Haan alle lokalen Akteure – Stadtrat, Hilfsorganisationen, Vereine, Kirchen und viele ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen – mit großem Engagement dazu beigetragen, dass die Geflüchteten in Haan warmherzig aufgenommen wurden“.
Warnecke verschwieg in ihrer Rede auch nicht die derzeitige angespannte Haushaltslage: „Unser im Dezember eingebrachte Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2023 schließt mit einem Defizit von 5,6 Millionen Euro. Auch am Ende des Finanzplanungszeitraumes in 2026 kann noch kein ausgeglichenes Jahresergebnis dargestellt werden. Um den Haushalt ausgleichen zu können, müssen wir voraussichtlich unsere Ausgleichsrücklage in Höhe von rund 12,8 Millionen Euro in Anspruch nehmen. Die Kämmerin und ich sind uns einig: Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um zu verhindern, dass Haan in die Haushaltssicherung geht. Anders als viele andere Kommunen verfügt Haan über eine gute Einnahmesituation und anders als andere haben wir die Möglichkeit gegenzusteuern“.
Und: „unsere Stadt hat in den letzten beiden Jahren einmal mehr bewiesen, dass es auch in Krisenzeiten und schwierigen Situationen möglich ist, einiges zu bewegen und umzusetzen, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Und das tun wir – insbesondere die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich für unsere Stadt einbringen – sei es im Bereich der Integration der Flüchtlinge, in der Vereinsarbeit, oder in zahlreichen weiteren kulturellen und sozialen Projekten“. Dennoch lautete der Appell an die Anwesenden, dem Abstumpfungsprozeß durch anhaltende und neue Krisen Einhalt zu gebieten. „Lassen Sie uns nicht vor dem noch frischen Jahr 2023 ängstigen, lassen Sie uns hoffnungsvoll in das neue Jahr starten und jeden Tag dankbar sein, dass es uns gut geht, dass wir in Haan, in Deutschland leben, dass wir unsere Zukunft selbst gestalten dürfen“.