Vierter Emil-Barth-Zitatstein liegt vor der Evangelischen Kirche
Das literarische Innenstadt-Projekt „Auf Schritt und Tritt“ geht in die nächste Runde.
Von Knut Reiffert
Haan – 14 oder 15 hochwertige Steine mit Zitaten von Emil Barth sollen einmal als eine Art „Walk of Fame“ den berühmtesten Schriftsteller der Gartenstadt an innerstädtischen Orten und Plätzen in Erinnerung halten. Bisher konnten drei Stück erfolgreich realisiert werden. Und zwar im Eingangsbereich des Parks Ville d`Éu, auf dem Alten Kirchplatz vor dem Hallenbad sowie auf dem kleinen gemeinsamen Vorplatz der Haaner Stadt-Sparkasse und der Filiale der Bäckerei Schüren.
„Mit dem Haaner Innenstadtkonzept wächst auch das Projekt ,Emil Barth auf Schritt und Tritt’“, freut sich dessen Initiator Wolfram Schneider-Mombaur – auch bekannt als Wolf de Haan – darauf, dass jetzt der vierte Zitatstein präsentiert werden kann. Dessen Standort befindet sich auf dem neu gestalteten Platz vor der Evangelischen Kirche an der Kaiserstraße.
Dort wird Schneider-Mombaur das neue Kunstwerk am Donnerstag, 27. Oktober, um 13 Uhr zusammen mit Pfarrer Christian Dörr und Mitinitiatorin Jeannette Kirchhoff von der Bürgerstiftung für Haan & Gruiten der Öffentlichkeit vorstellen. Dass seit dem Verlegen des dritten Zitatsteins schon einige Zeit verstrichen sei, hänge mit Verzögerungen bei der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt zusammen. „Wir sind bei der Durchführung des Projekts an den Baufortschritt gebunden“, erklärt der Haaner Künstler. So werde der vierte Zitatstein morgen zeitlich nicht exakt, aber doch mit Bezug zu Emil Barths Todestag am 14. Juli verlegt.
Wie bei den drei vorangegangen Steinen geht es auch vor der Evangelischen Kirche um ein Zitat mit unmittelbarem Bezug zum Standort: „Ein dumpfer Glockenschlag fiel vom Turm, und zögernd drang . . . wie aus weiter Ferne das Morgenläuten.“
Es stammt aus Emil Barths Roman „Der Wandelstern“ und schildert eine Szene, in der Emil Barth den Blick aus dem Kinderzimmer im zweiten Wohnsitz der Familie Barth, dem heutigen Carl Barth-Haus an der Kaiserstraße 53, beschreibt.
Der Stein selbst ist aus geflammtem Tiefenbasalt und 90 mal 20 mal 14 Zentimeter groß. Umgesetzt wurde die Idee von Wolfram Schneider-Mombaur durch den Haaner Steinmetz Tobias Kartz.
Gemeinde schenkt Bürgern ein Stück Geschichte
Als Initiatoren des Projekts „Emil Barth auf Schritt und Tritt“ freuen sich der Künstler und die Bürgerstiftung für Haan & Gruiten natürlich auch über die Finanzierung durch die Evangelische Kirchengemeinde Haan und dessen Presbyterium in enger Zusammenarbeit mit Pfarrer Christian Dörr.
„Ein herzliches Dankeschön bereits an dieser Stelle an das Team der Evangelischen Kirche Haan, die diesen Zitatstein nicht nur einfach gespendet haben, sondern den Haaner Bürgern damit ein Stück Geschichte rund um Emil Barth schenken“, heißt es in der Ankündigung der Initiatoren für den morgigen Termin.
„Gleichzeitig arbeiten wir bereits an weiteren Steinen“, blicken Wolfram Schneider-Mombaur und Jeanette Kirchhoff noch weiter nach vorn. Dass ihr Projekt sehr gut ankommt, sehen sie auch daran, dass die Finanzierung der nächsten Zitate durch Spenden, Sponsoren und Institutionen bereits sichergestellt ist. Zu den Unterstützern zähle auch die Kulturstiftung der Stadt-Sparkasse Haan, die das Projekt mit einer großzügigen Spende fördere.
Nichtsdestotrotz seien Spender und Sponsoren aus der Haaner Wirtschaft und Privatpersonen jederzeit willkommen. Unterstützung benötige zum Beispiel auch noch die geplante Webseite für den Haaner „Walk of Fame“.
Ausblick
Für die nächsten Monate ist die Verlegung weiterer Zitatsteine geplant. Als Standorte sind die Friedrichstraße, die Kaiserstraße und der neue Brunnen am Alten Markt vorgesehen.