Versöhnliches Konzert nach Regenabsagen¶

Zwei Programmpunkte mussten wegen anhaltenden Regens abgesagt werden.¶

Von Antje Götze-Römer
Haan – Manchmal steckt einfach der Wurm drin: Nachdem das zweitägige Open Air Festival anlässlich des 100. Stadtjubiläums im vergangenen Jahr coronabedingt komplett abgesagt werden musste, machte dieses Mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung der Organisatoren. Denn eigentlich war geplant, dass auf der großen Bühne auf dem Karl-August-Jung-Platz am Samstag, 10. September, zunächst ein Familientheaterstück der Burghofbühne Dinslaken und später ein Auftritt des Komikers Lars Redlich stattfinden sollte.
Bereits am Freitagnachmittag sagte die Stadt das Theaterstück mit Blick auf die Wettervorhersage ab: Pinocchio bekam Hausarrest erteilt.
Und auch Lars Redlich sollte es nicht besser ergehen: Am Samstagmittag teilte die Stadt Haan mit, dass auch dieses Event nicht stattfinden würde, der Preis bereits erworbene Eintrittskarten werde über neanderticket.de automatisch erstattet.
Noch am Samstagabend befürchteten Organisatoren und Teilnehmer, dass auch das für Sonntag geplante Open Air Konzert der Bergischen Symphoniker werde ausfallen müssen und damit auch die Verleihung des ersten Haaner Heimatpreises.
„Wer hätte gestern Abend noch gedacht, dass wir hier heute bei schönstem Sonnenschein ein Konzert unter freiem Himmel spielen können? Ich jedenfalls nicht“, sagte der Leiter des Orchesters Gabriel Venzago zur Begrüßung der zu Hunderten erschienenen Gäste des Picknickkonzerts am Sonntag, 11. September, um 16 Uhr.
Er moderierte und leitete ein Konzert mit einem ansprechenden Programm, erfüllt mit Melodien aus 100 Jahren Musikgeschichte, allesamt eingängig und bekannt – eine Mischung aus Klassik und moderner Filmmusik. Walzermelodien von Johann Strauß Sohn und Johannes Brahms erklangen ebenso wie Rimski-Korsakows Hummelflug und das Thema des Film „Fluch der Karibik“. Das Publikum zeigte sich begeistert und gutierte die Stücke mit anhaltendem Applaus.
Den gab es übrigens bereits vor dem Konzert als Bürgermeisterin Bettina Warnecke den ersten Haaner Heimatpreis, ein Projekt des Landes NRW, an zwei Vereine überreichte, die sich in besonderem Maße für bürgerschaftliches Engagement im Bereich Heimatpflege und die Stärkung von Haan als Heimat hervorgetan hatten. Neun Bewerbungen für den mit jeweils 2.500 Euro dotierten hatte es gegeben. Nun durften sich der Verein Haaner Sommer und der Förderverein Haus am Quall über die Auszeichnung und das Preisgeld freuen.
„Wir freuen uns wie Bolle“, sagte der Vorsitzende des Vereins Haaner Sommer, Jörg Preuss. Es sei eine Anerkennung für viele geleistete ehrenamtliche Stunden für den Strand im Häusermeer seit 2007, als der Haaner Sommer zum ersten Mal stattfand und seit dem jährlich für einige Wochen eine Heimat für alle in der Innenstadt biete. „Heimat ist nicht von wo du kommst, Heimat ist dort, wo dein Herz lebt“, sagte Preuss.
Der Förderverein Haus am Quall zeigte sich nicht minder entzückt über die Auszeichnung. Das Geld soll für den Bau eines historischen Backhauses am Haus am Quall in Gruiten benutzt werden. Der Betrag sei ein erster Schritt zur Verwirklichung des Projekts, meinte die Vorsitzende des Fördervereins, Claudia Köster.