AWO Haan richtet einen Fotowettbewerb aus

Mit einer neuen Aktion will die AWO das Thema Tod und Sterben weiter
enttabuisieren.

Haan – „Sterben und Tod werden in unserer Gesellschaft immer noch tabuisiert und verdrängt“, weiß Jutta Barz, Leiterin des AWO Treffs für Alt und Jung. Schon 2013 hat sich die AWO Haan zum Ziel gesetzt, diese Themen aus der Tabuzone herauszuholen und ins Bewusstsein der Menschen zu transportieren. „Es herrscht so viel Unwissenheit beispielsweise über eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung“, berichtet Barz aus ihren Erfahrungen mit Betroffenen.
Seit neun Jahren gibt es das Projekt „Sag ja zum Leben, Begleitung und Selbstbestimmung bis zum Lebensende“ bei der AWO. In dieser Zeit hat es viele Vorträge und thematische Betrachtungen des Themas gegeben, beispielsweise in einer Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ in der Alten Pumpstation, Theateraufführungen und Lesungen. „Wir haben Möglichkeiten geschaffen, sich auf unterschiedliche Weise mit Alter, Krankheit, Tod und Sterben auseinanderzusetzen“, sagt Jutta Barz.
Nun gibt es mit dem Fotowettbewerb „Orte der Stille“ ein neues Projekt, das die Menschen aus ihrer Komfortzone raus und in eine Tabuzone hinein leiten soll. Der Fotowettbewerb soll die Friedhöfe in den Mittelpunkt stellen. „Heute hat fast jeder ein Handy mit Kamera in der Tasche“, erklärt Krisztina Kielbassa von der AWO, die den Fotowettbewerb leitet. Friedhofsbesucher in ganz NRW sind aufgefordert ihre schönsten Orte zu fotografieren und bei der AWO Haan einzureichen. Eine Jury, bestehend aus dem Profifotografen Martin Kreuels, Harald Spinde, Inhaber der Firma Myfotoprofi, sowie je einem Mitglied vom AWO-Vorstand und von der Rotary-Stiftung Hilden/Haan sucht 20 Fotos aus, die im September im Rahmen einer Fotoausstellung im AWO-Treff an der Breidenhoferstraße 1 sowie auf der Website der AWO gezeigt werden. Ergänzt wird die Ausstellung mit Werken des Totenfotografen Martin Kreuels.
Die besten drei Fotos werden zudem prämiert und die Fotografen erhalten Fotogutscheine von Myfotoprofi im Wert von 150, 100 und 50 Euro.
Ein weiterer Sponsor des Projekts „Sag ja zum Leben“ ist die Rotary-Stiftung Hilden/Haan.
Pate ist der ehemalige Hildener Bürgermeister Günter Scheib, den das Projekt besonders berührt. „Ich bin nicht nur bei den Rotariern, sondern auch im AWO-Vorstand in Hilden sowie im Vorstand der Hospizvertretung Hilden und habe das Projekt in den Stiftungsvorstand getragen. Wir sind uns einig, dass die Enttabuisierung des Themas Tod gefördert werden muss und so war es nie eine Frage, ob wir das Projekt unterstützen. Für mich persönlich ist es sogar sowas wie eine Herzensangelegenheit.“
Jeder, der die Möglichkeit hat ein digitales Foto von seinem „Ort der Stille“ zu machen, ist eingeladen, sich an dem Fotowettbewerb zu beteiligen.
Dabei ist es egal, ob es mit einem alten Handy oder mit einer modernen Digitalkamera aufgenommen wurde. „Die Qualität des Fotos ist zweitrangig“, erklärt Krisztina Kielbassa. Zwei bis vier MB sollte die Datei aber doch haben, damit die Fotos groß ausgedruckt werden können. Das Dateiformat muss jpg sein. Die Fotos können zwischen dem 1. Mai und dem 31. August per E-Mail eingereicht werden an ortsverein@awo-haan.de.
Wer sich vorher bereits mit dem Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung beschäftigen möchte, sollte sich einen Vortragstermin am Freitag, 29. April, um 17.30 Uhr im AWO-Treff vormerken. Anmeldung unter 02129/2550. agr