Die Wahl verspricht diesmal sehr spannend zu werden

Kommentar von Knut Reiffert

Haan – Wenn am Sonntag der neue Bundestag gewählt wird, geht es natürlich auch um Haan. Denn ein Großteil der Entscheidungen, die für die Zukunft der Gartenstadt maßgeblich sind, wird nun mal in Berlin gefällt. Dort wurde der Wahlkreis 104 (Mettmann I), zu dem unser Verbreitungsgebiet gehört, seit 2005 von Michaela Noll (CDU) als Direktkandidatin vertreten. Die Hannerin fand über Parteigrenzen hinweg vor allem für ihre Arbeit im Bereich für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anerkennung. Für die CDU war sie im hiesigen Wahlkreis bei vier Bundestagswahlen das, was man eine sichere Bank nennt. 2009 schlug sie sogar den damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück im direkten Vergleich vor Ort. Doch bei der Wahl am Sonntag tritt Michaela Noll nicht mehr an. So fällt – ähnlich wie bei der Bundeskanzlerin – der Bonus der Amtsinhaberin weg.
Auf den kann sich Dr. Klaus Wiener, der diesmal für die CDU im Wahlkreis Mettmann I antritt, nicht berufen. Was natürlich überhaupt nichts über die zweifellos vorhandene Kompetenz des Haaners aussagt. Allerdings hat er – im Gegensatz zu Michaela Noll bei den letzten Bundestagswahlen – zumindest zwei ernsthafte Mitbewerber, wenn es um das Direktmandat für Berlin geht. Der Hildener Roland Schüren, der mit seiner Bäckerei-Filiale auch in Haan präsent ist, will beweisen, dass grüne Politik und Unternehmertum längst keine Widersprüche mehr sind. Und Christian Steinacker (SPD) aus Monheim-Baumberg könnte auch vom positiven Bundestrend der Sozialdemokraten profitieren, der sich aus den letzten Meinungsumfragen ablesen lässt.
Dass darüber hinaus auch die anderen Parteien über interessante Direktkandidatinnen und -kandidaten verfügen, konnten die Leserinnen und Leser des Haaner Treffs bei den jeweiligen Vorstellungen erkennen.
Egal, für wen Sie sich letztlich entscheiden: Wichtig ist, dass sie ihr Wahlrecht wahrnehmen. Wer das nicht tut, stimmt für Parteien mit, die einen anderen Staat wollen. Nicht-Wählen ist für Demokraten keine Option.