Krötenwanderung hat begonnen

Helfer der AGNU haben in Gruiten einen Krötenschutzzaun errichtet.

Gruiten – Wenn draußen die Temperaturen langsam steigen und das Thermometer die sieben Grad Marke erreicht, dann kommen sie aus ihren Winterquartieren – Erdkröten, Grasfrösche und Molche machen sich auf den Weg zu den Tümpeln am Reiterhof Hermgesberg in Gruiten, um sich dort fortzupflanzen.
Doch die alljährliche Laichwanderung, meist in den Abendstunden bei feuchtmildem Wetter, ist nicht ungefährlich – viele Tiere werden beim Überqueren der Straße überfahren. Zum Schutz der Tiere stellte die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umwelt Haan (AGNU) auch in diesem Jahr einen Krötenschutzzaun am Hermgesberg in Gruiten, auf. Neun fleißige Helfer trafen sich am Samstag, 6. März, gut gerüstet mit Spaten und Schaufel und machten sich ans Schaffenswerk.
„In diesem Jahr findet die Aktion nur im kleinen Kreis der AGNU-Mitglieder statt“, meinte Koordinatorin des Krötenschutzeinsatzes, Beate Wolfermann. Im Hinblick auf die hohen Inzidenzwerte sei es besser, auf Helfer von außerhalb zu verzichten, fuhr sie fort.
Natürlich dürfe der Natur- und Landschaftsschutz auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht vernachlässigt werden -Pflanzen, Biotope und Flächen müssten weiterhin gepflegt werden und erhalten bleiben. Doch zum Umweltschutz könne jeder seinen individuellen Teil beitragen. Wichtig sei ein achtsamer Umgang mit der Natur, wie zum Beispiel auf den Wegen bleiben, um Bodenbrüter nicht unnütz zu stören und die Pflanzenvielfalt zu erhalten. Auch sollten Amphibien wie Salamander, Molche, Kröten und Frösche sowie deren Eier nicht berührt oder entnommen werden, die Tiere stehen unter Naturschutz, appellierte Wolfermann, die seit dreißig Jahren aktiv im Natur- und Umweltschutz tätig ist.
Am Hermgesberg nahm der Zaun derweil Formen an, hinter dem Schutzzaun gruben die Helfer im Abstand von 20 Metern insgesamt neun Eimer ins Erdreich, befüllten sie mit Moos, Gras- und Laubschnitt und befeuchteten die Streuschicht mit Wasser. Jeder Fangeimer erhielt zusätzlich einen Stock, der über den Eimer herausragte, damit gegebenenfalls Käfer und Mäuse aus den Behältern entkommen konnten.
In den nächsten Tagen sei damit zu rechnen, dass die Tiere zu Wandern beginnen, an manchen Abenden komme es zu regelrechten Massenwanderungen, informierte die Krötenschutzorganisatorin. Von daher sei es ab jetzt wichtig, die Eimer regelmäßig zu kontrollieren und zu lehren.
Die Beteiligung an der Fallenleerung sei rege, zusätzlich den fest eingeteilten Helfern gebe es eine Warteliste mit rund zwanzig freiwilligen Helfern. „Wir werden auf jeden Fall versuchen, zumindest einige der interessierten Helfer an den Wochenendleerungen zu beteiligen, selbstverständlich unter Einhaltung der nötigen Schutzmaßnahmen.“
Zudem betonte Wolfermann: Auf keinen Fall sollten Tiere in Eigeninitiative aus den Eimern genommen und eigenmächtig ausgesetzt werden. Alle Tiere werden gezählt und von Jahr zu Jahr neu erfasst. Auch sei es empfehlenswert, die Tiere direkt zu den Teichen zu bringen, und nicht auf den Feldern auszusetzen. Eventuelle Düngemittel, wie zum Beispiel Blaudünger könnten die dünne Haut der Tiere verätzen syja