Wer hart kritisiert, muss auch ausführlich loben!

Ja, wir geben zu, der Kommentar in der Ausgabe der vergangenen Woche war einer von denen, der in die Rubrik „kein Blatt vor den Mund genommen“ gehört. Schon während des Schreibens mutmaßte die Verfasserin, dass sie dafür Einiges zu erdulden haben wird. Zahlreiche Zuschriften und Anrufe haben uns zu dem Thema erreicht, ein paar gespickt mit Beschimpfungen, ein paar mit dem Ausdruck des Respekts dieses Thema angefasst zu haben, ein paar mit dem Wunsch nach Versachlichung. Alles schön ausgewogen, es gab Fürsprecher und Widersacher.
Zunächst einmal möchten wir uns dafür bedanken, dass Sie das Thema so leidenschaftlich aufgenommen haben und eine rege Diskussion in Gang gekommen ist. Es zeigt nicht nur, dass Sie den Haaner Treff aufmerksam und vor allem auch kritisch lesen, sondern darüber hinaus, dass unsere Leser trotz Corona nicht in eine Lethargie verfallen sind, ihnen eben nicht alles völlig egal ist. Auch die Gremien und Pastoralteams haben offensichtlich diskutiert, wahrscheinlich ebenso kontrovers wie die Leser des Haaner Treffs. Mit Wirkung ab Montag, 25. Januar, hat die katholische Kirchengemeinde ihre Entscheidung zurückgenommen und wird bis 14. Februar auf die Durchführung von Präsenzgottesdiensten verzichten. Lesen Sie dazu auch unsere Meldung auf Seite 4. Stattdessen stehen Seelsorger und Ehrenamtliche der Gemeinde bereit, um mit den Menschen telefonisch mit den Gläubigen zu beten und eine kleine Andacht zu halten.
Chapeau, meine Damen und Herren Entscheidungsträger. Das ist mal das, was wir ganz großes Kino nennen – im allerbesten Sinne! Großartig, denn damit beweist die katholische Kirche einiges von dem, was die Autorin in Frage gestellt hatte.