Bahnhofsumbau rückt näher

Bis der wichtige Haltepunkt in Gruiten tatsächlich modernisiert wird, gehen aber noch mindestens vier Jahre ins Land.

Gruiten – Wegen der direkten Verbindung nach Düsseldorf und Köln ist der Gruitener Bahnhof das eigentliche Tor zur Gartenstadt – zumindest für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs. Diesem Anspruch wird die Anlage aber schon lange nicht mehr gerecht. Pendler klagen außer über eine zunehmende Zahl an Verspätungen oder gar Ausfällen von Zügen über zahlreiche bauliche Mängel.
Das hat auch die Deutsche Bahn (DB) erkannt und angekündigt, den Bahnhof in Gruiten im Rahmen ihrer dritten Modernisierungsoffensive (Mof 3) zu sanieren. Konkret geplant ist die Ertüchtigung der Bahnsteige. Dazu zählen die Höhenanpassung, besserer Wetterschutz, eine ausreichende Beleuchtung, eine neue Beschallung für die Lautsprecherdurchsagen, sowie ein zeitgemäßes Wegeleit- und Informationssystem. Von Bedeutung für die Aufwertung des als Mobilstation deklarierten Bahnhofs sind auch der Neubau einer Personenüberführung, die durch Aufzüge auch einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Das Vorhaben, die bestehende Unterführung barrierefrei zu gestalten, hat die Bahn im Rahmen dagegen mittlerweile verworfen.
Was die tatsächliche Umsetzung der Modernisierungsmaßnahme anbelangt, hat der auch für Haan zuständige CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Christian Untrieser jetzt eine erste gute Nachricht erhalten. Der zur Folge hat die DB Station&Service AG die Vorentwurfsplanung für den Bahnhof Gruiten erfolgreich beendet und startet nun die vertiefte Planung, die sogenannte Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Diese Information stammt vom DB-Konzernbevollmächtigten Werner Lübberink.
„Das Bauprojekt geht nun in die nächste Phase“, freut sich Untrieser. Diese sei Grundlage zur Erlangung des Baurechts. „Lange mussten die Bürgerinnen und Bürger auf eine positive Meldung zum Bahnhof warten. Nun endlich können wir mit dem Abschluss der Vorplanung einen Fortschritt sehen“, erklärt der Landespolitiker und räumt ein, dass weiterhin Geduld gefragt ist: „Die nun begonnene Planungsphase dauert etwa ein Jahr. Die Planungsunterlagen werden dann zur Genehmigung beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Hier wird letztendlich über das entsprechende Baurecht entschieden.“
Wie schon in der Beantwortung einer ähnlichen Anfrage der Stadt Haan führt die Bahn auch Untrieser gegenüber aus, dass im Weiteren parallel zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung die Sperrpause beantragt werden müsse. Dabei handelt es sich um Zeiten, in denen wegen der erforderlichen Bauarbeiten keine Züge durch Gruiten fahren dürften. Diese, teilt die DB in ihren Antworten an die Stadt Haan und Christian Untrieser gleichlautend mit, hätten „einen planerischen Vorlauf von ca. drei Jahren“ und seien „erforderlich, damit die zahlreichen Baumaßnahmen in NRW koordiniert und die Auswirkungen für die Reisenden so gering wie möglich gehalten werden können.“
Mit diesem Zeitplan gibt sich der Landtagsabgeordnete allerdings nur bedingt zufrieden: „Natürlich ist es nicht schön zu wissen, dass die Sanierung noch rund vier Jahre auf sich warten lässt.“ Er fordert: „Die Bahn sollte in ihren Abläufen dringend prüfen, ob ein planerischer Vorlauf von drei Jahren noch wirklich zeitgemäß ist. Wir müssen bei Infrastrukturprojekten in Deutschland deutlich schneller werden.“ ff