Ruhrpottperle Rosi ist zurück

Für herzhafte Lacher sorgte „Dat Rosi“ im Rockin’ Rooster Club mit ihrem neuen Programm.

Haan – Wenn „dat Rosi“, eigentlich ein Düsseldorfer Urgestein namens Sabine Wiegand, in die Rolle der Ruhrpottperle Rosi schlüpft, dann bleibt kein Auge mehr trocken. Mit Sprüchen wie „Manfred, deine Zähne sind wie Duisburg und Gelsenkirchen – da ist noch Essen zwischen“, holt sie ihr Publikum regelrecht „von den Stühlen“.
Ihr neues Programm „Dat Rosi sieht rot“, war am Samstag, 19. September, im Rockin‘ Rooster Club zu sehen. Smart erzählt sie von den Höhen und Tiefen ihrer (fiktiven) Ehe mit Manfred.
„Corona ne, Katastrophe, der Manfred im Home-Office, nicht auszuhalten.“ Der Manfred, ne, der sei der Mann gewordene Pumakäfig – Sprüche wie diese, ernteten Lacher.
Das Programm rund um „Rosi“ hat die Bühne der Gartenstadt bereits zum dritten Mal erobert, jedes Mal vor ausverkauftem Haus. Aufgrund der coronabedingten Abstandsregeln musste die Zuschauerzahl diesmal auf 30 Gäste beschränkt werden. Sonst seien es immer doppelt so viele gewesen, erzählte Mareika Ksionzek-van Kempen, Organisatorin im Rockin‘ Rooster Club.
Mit Musik ging es weiter. In knallig pinkfarbenen Strickjacke, dazu die passenden Stulpen und dicke Lockenwickler im Haar, rockte „Rosi“ die Bühne. Passend zum Programm singt sie „Dat Rosi sieht rot“ und schwenkt dabei ein weißes Plüschhäschen hin und her.
„Puh, bin ich außer Atem“, ruft sie dem Publikum zu. Aber hier sei es ja ein bisschen wie Familientreffen. Super Publikum, da könnten sich andere eine Scheibe von abschneiden. Und dann fährt sie fort: „Corona war toll! Endlich musste ich die Schwiegermutter nicht mehr sehen.“
Und überhaupt, so manch einer sollte doch immer eine Maske tragen – es wäre besser, wenn man den Rest des Gesichts nicht sähe.
Wiegand lästert mit Humor, egal ob sie über den „Alltag mit de‘ Kinder“ erzählt, über „Manfred“ oder über „nen‘ Besuch beim Friseur“, ihre Gags sind nicht respektlos. Zwischen den Comedy-Einlagen bringt sie Songs mit recht guter Klangfärbung.
„Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare …“ Geschickt verknüpft sie Lieder mit Geschichten aus dem Leben und politischen Themen: „Wer auch die Haare schön hat – Donald Tramp – Todesscheitel von de‘ Volksverblödung!“ Facettenreich gestaltet sie ihr Programm und erweist sich nebenbei noch als „Sprach-Tausendsassa“.
Überzeugen konnte die Kabarettistin auch mit ihrer Merkel-Einlage. Verblüffend imitiert sie die Bundeskanzlerin. Angela Merkel, die sei die einzige „Kita-Mutter“, die während Corona dauerhaft im Dienst gewesen sei: „Altmaier, schön das‘ se da bist! Armin, Ruhe – Du siehst aus, wie ein Hobbit auf Speed! Söder, hier an der weißen Linie aufstellen und nicht auf die Baustelle der AFD laufen!“
Langweilig wurde es nicht, weder vor noch nach der Pause, es galt – ein Feuerwerk von Witz und humorvoller Gesellschaftsanekdoten.
Sabine Wiegand, die seit 30 Jahren Kabarett macht und aktive Protagonistin der Stunk Karnevalssitzungen Neuss, Düsseldorf ist, weiß, wann welche Pointe ankommt.
Am Ende war die Begeisterung der Gartenstädter groß. Und es machte Spaß der Kabarettistin mit ihrer fröhlich-sarkastischen Art, zuzuhören. Gewürzt mit schwarzem Humor brachte Wiegand das Haaner Publikum immer wieder zum Lachen. syja