Wiederbeginn der Sommerkonzerte geglückt

Zweimal an einem Nachmittag spielte das „Trio Coltello“ in der evangelisch-
reformierten Kirche.

Gruiten – Die Freude und auch den Stolz, wieder auftreten zu dürfen, konnte Peter Lamprecht nicht verbergen. War das Konzert am vergangenen Sonntag, 5. Juli, in Gruiten doch das erste Live-Konzert nach der erzwungenen Pandemie-Pause.
„Wir waren die letzten vor der Pause mit einem Klassikkonzert in der Pumpstation und sind die ersten, die hier wieder anfangen dürfen“, erklärte der Violoncellist des Trios im Gespräch mit dem Haaner Treff.
Kirchenmusiker Dirk Schwabeland lobte die Hartnäckigkeit des Musikers: „Herrn Lamprecht ist es zu verdanken, dass wir uns trauen, wieder Konzerte stattfinden zu lassen“.
Vor etwa vier Wochen als das Konzert geplant wurde, seien es noch 24 Personen gewesen, die gleichzeitig in der Kirche hätten sein dürfen. „Spontan hat Herr Lamprecht gesagt, dann spielen wir eben zweimal, damit der 25. Besucher nicht zu Hause bleiben muss. Bei der Zweiteilung des Konzertes ist es geblieben, obwohl jetzt 50 Besucher zugelassen sind“, erzählte Dirk Schwabeland.
Die drei Musiker Almuth Wiesemann (Violine), Ursula Rinne (Viola) und Peter Lamprecht (Violoncello) benennen sich nach der Messerstadt Solingen, dem Heimatort des Trios. Die Musiker blicken auf eine langjährige kammermusikalische Partnerschaft zurück. Mit dem Solinger Streichquartett spielten sie zahllose Konzerte, waren im In- und Ausland unterwegs und produzierten eine stattliche Anzahl von CDs.
Für die beiden Konzerte um 17 Uhr und 19 Uhr hatten sie Werke von Luigi Boccherini, Ignaz Pleyel und Ludwig van Beethoven zusammen gestellt – mit einem jeweils unterschiedlichen Programmverlauf.
In den jeweils eine Stunde dauernden Konzerten entführten die Musiker ihr Publikum in eine Welt musikalischer Schönheit und luden mit hauchzarten Pianissimi als auch mit intensiven Crescendi zum Träumen und Versinken ein. Die Gäste erlebten ein Trio, das seine Instrumente mit einer Hingabe und Leidenschaft beherrscht, die es auch über schwierige musikalische Passagen mühelos hinweg gleiten ließ und auch feinste Strukturen der Stücke erlebbar machte. Lang anhaltender Applaus zeigte den Musikern, dass sie nicht ohne Zugabe würden gehen können. Mit einem Friedenslied aus Ostpreußen „Fünf wilde Schwäne“ beendete das Trio sein Konzert dann endgültig. sus