Beteiligung der Jugend darf kein Lippenbekenntnis bleiben!

Nachdem das erste Konzert der Sommermusik in Gruiten unter erschwerten Bedingungen sehr gut funktioniert hat (lesen Sie dazu auch unseren Artikel auf Seite 1), wollen auch wir unseren Reigen von Zitaten aus deutschem Liedgut heute fortsetzen.
Nachdem in der Vorwoche die Diva Milva zu Wort kam, soll heute die Ruhrpottgröße Herbert Grönemeyer zu seinem Recht kommen, der dereinst forderte: „Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende, wir werden in Grund und Boden gelacht, Kinder an die Macht!“
Nun sind die Delegierten im Jugendparlament ganz sicher keine Kinder mehr, sondern meist verantwortungsvolle Jugendliche, die sich für die Belange der jungen Mitbürger und Mitbürgerinnen einsetzen. Wir wollen uns hier aber nicht in Erbsenzählerei verlieren, sondern unterstreichen, dass die Forderung des Jugendparlaments nach mehr Mitspracherecht genau zur richtigen Zeit kommt, auch wenn das Thema Frischkochküche in der Gesamtschule als Stein des Anstosses wohl eher nicht mehr zu ändern ist und es ganz sicher fünf Millionen gute Gründe gab, dass sich die Politik dagegen entschieden hat.
Dennoch: Das Versprechen der Politik, die Jugendlichen an für sie wichtigen Entscheidungsprozessen zu beteiligen oder sie dazu zumindest anzuhören, darf kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss gelebte Politik sein.
Denn viel zu schnell wird man auch als Gremium oder Institution zu einem Spielball der Kommunalpolitiker, gerade und vor allem auch in Zeiten des nahenden Wahlkampfes. Das hat sich in der Vergangenheit bereits öfter gezeigt. Wer erinnert sich nicht an die niemals enden wollende Diskussion über die Benutzung von Haftmitteln in der Sporthalle an der Adlerstraße, die normalerweise immer dann wieder entbrennt, wenn wichtige Wahlen anstehen? Die DJK Unitas Haan wird ein Lied davon singen können. Im Moment wird dem TSV Gruiten wohl etwas schwindelig sein vom Hin und Her Geschubse beim Thema Öffnung der Turnhalle während der Sommerferien. Alle wollen diejenigen gewesen sein, die sich darum als erste gekümmert haben. Im Zweifel wird der Erfolg denjenigen gutgeschrieben, die die cleverste Pressemitteilung geschrieben haben.
Wir sagen es nicht gerne, aber nach dem Studium der Anträge, die in den zuständigen Ausschüssen oder dem Dezernat eingegangen sind, war es in der Tat die AfD, die sich des Themas als erstes angenommen hat.
Mit wenig Erfolg, wie man ahnen kann. Danach hat sich – und zwar in Absprache mit den Vereinen – der Sportverband gekümmert. Mit dem Vorstand des TSV Gruiten, so versichert dieser, hat jedenfalls von den Parteien niemand gesprochen bevor das Ballspiel angepfiffen wurde.