So trainieren die Karatekas des Haaner Turnerbundes

Alexandra Höner produziert Trainings-Videos und versendet sie an ihre Karate-Schützlinge.

Haan – Funakoshi Gichin, der Begründer des modernen Karates, hat einmal gesagt: „Wahres Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig wärmst.“ Doch wie hält man das „Wasser“ in Krisenzeiten warm, in denen der persönliche Kontakt nur noch sehr eingeschränkt möglich ist und alle Sportstätten gesperrt sind? Es sind ja, neben dem individuellen Training, auch die gemeinsamen Trainingseinheiten, in denen der Lehrer den Schüler Tipps und Hilfestellungen gibt, die den Karate-Schüler auf seinem Karate-Do voranbringen. Für Alexandra Höner, Leiterin des Hakuda Karate Dojos im Haaner Turnerbund (HTB) stellten sich genau diese Fragen zu Beginn der Corona-Krise und organisierte eine WhatsApp-Gruppe.
Höner stellt im Abstand von zwei Tagen neue Trainingsvideos in die Gruppe, die sie speziell für das Dojo in ihrem heimischen Trainingsraum erstellt. Diese Videos beinhalten allgemeine Übungsabläufe, die sich in das bisherige Training einfügen.
Und sie kommen bei der Gruppe gut an. Marc Lausberg und seine Tochter Lynn machen jeden Tag Sport. „Mindestens dreimal pro Woche kommt dann noch Karate nach den Anleitungsvideos von Alex dazu“, verrät Marc Lausberg. „Kata oder Technik ist beides gut machbar. So versuchen wir, uns auch in schwierigen Zeiten fit und auf gleichem Leistungslevel zu halten.“
Auch die mittlerweile komplett Karate trainierende Familie Marcus Kaczmarek, Silvia Thesing und Sohn Adrian finden das WhatsApp-Angebot gut. „Wenn wir jetzt öfter im Garten trainieren, dienen die Videos sowohl als Vorlage als auch als Motivation“.
Bei all dem Zuspruch bleibt Alexandra Höner natürlich realistisch: „So eine Ansprache über Videosequenzen ist sicher nicht das Richtige, um die Trainierenden dazu zu bewegen, eine nach der anderen Bahn mit Vollgas, wie in der Trainingshalle, zu schwitzen. Aber diese kleinen Videotutorials sollen dazu beitragen, dass wir weiter alle Spaß haben an dem Verfeinern der Karateübungen. Das Trainieren von Details der Techniken bringt uns alle weiter und sorgt dafür, dass wir alle trotzdem an Qualität nach dieser Heimtrainings-Phase gewonnen haben. Über diese Trainingsvideos können wir uns bei Bedarf auch schnell und unkompliziert austauschen sowie gegenseitig weiterhelfen, falls Fragen auftauchen.“
Aber weil dem Hakuda Karate Dojo auch stets der Austausch mit anderen Karate-Kas am Herzen liegt, war die nächste Idee schnell geboren. Eine zusätzliche WhatsApp Gruppe unter dem Namen „Spirit of Karate Do“ vernetzt befreundete Karatekas aus ganz NRW. Sie bildet eine Art spirituellen Raum für Geschichten über die facettenreiche Historie sowie über den spirituellen Weg des Karates (Weg der leeren Hand). red