Trickbetrüger beißen in Haan auf Granit – trotzdem Vorsicht!

Ein großes Lob wollen wir an dieser Stelle einmal den Haaner Seniorinnen und Senioren aussprechen. Alleine am vergangenen Montag (20. April) registrierte die Kreispolizeibehörde rund 20 Anrufe von sogenannten „falschen Polizeibeamten“ bei unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern – dieses Mal schwerpunktmäßig in Haan. In keinem einzigen der Fälle waren die Betrüger erfolgreich – Chapeau meine lieben Haaner Seniorinnen und Senioren. Sie alle haben richtig reagiert, die Polizei informiert und so die Verbrecher auf Granit beißen lassen. Das ist beachtlich und toll, aber bleiben Sie bitte weiter misstrauisch und vorsichtig, jeden Tag denken sich diese Gestalten neue Methoden aus, um an ihr sauer verdientes Geld zu kommen.
Und sein Geld kann man ja durchaus für – mal mehr, mal weniger – sinnvolle Dinge ausgeben. Wir haben uns mal umgeschaut in Europa, was denn in diesen bemerkenswerten Zeiten die Europäer so hamstern – faktengecheckt selbstverständlich.
Wir sagen es gleich vorweg: dass die Franzosen Kondome und Rotwein nach dem Motto „savoir vivre“ gehamstert haben sollen, ist ein Märchen. Richtig ist viel mehr, dass der Franzose noch häufiger als sonst zum Baguette greift. Dieses ist bei unseren Nachbarn sowas wie ein Nationalheiligtum. Dass die Corona-Krise in Frankreich eine kollektive Angst vor einer Brotkrise auslöst, hat durchaus historische Gründe: Preiserhöhungen für Brot haben die Franzosen schon häufiger zu Revolten motiviert. Während der französischen Revolution soll Königin Marie-Antoinette angesichts der hungernden Menschen gesagt haben: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“. Kein Wunder also, dass die Angst vor Brotmangeldort fast psychotisch ist.
Richtig ist, dass die Niederländer die Coffeeshops stürmten, bevor diese schließen mussten, um sich mit Marihuana einzudecken. In Österreich stehen nicht nur Toilettenpapier, Mehl und Nudeln auf dem Hamsterplan, sondern auch Nagellack. Sie haben halt jetzt Zeit die Nägel anzustreichen. In der Türkei steht Kölnisch Wasser hoch im Kurs, mit 80 Prozent Alkoholgehalt hat das wenigstens desinfizierende Wirkung. Im Land der Bidets – Italien – ist nicht Toilettenpapier gefragt, sondern – man höre und staune – hier und nicht in Frankreich sind die Weinregale häufig leer.
Tja, und wir Deutschen? Sie haben es täglich selbst gesehen: Toilettenpapier – aus allen Regionen Europas importiert – ist zwar mittlerweile wieder zu haben, aber an Mehl und Backmischungen fehlt es nach wie vor. Und man kann sich darüber auch gerne lustig machen – ohnehin sollte dieser Beitrag zu Ihrer Erheiterung beitragen – alles ist besser als das, was die Amerikaner machen: Die kaufen nämlich vermehrt Waffen – wofür auch immer!