Seniorennetzwerk stößt auf eine gute Zukunft an

Die Erfolgsgeschichte „Wir sind Haan“ feiert im CVJM-Haus
ihr neunjähriges Bestehen.

Haan – Etwa 200 Haaner Senioren waren in den Saal des CVJM gekommen, um einen kurzweiligen und liebevoll gestalteten Festabend zu verbringen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die Gruppengrenzen hinweg auszutauschen. Die Teilnehmer des Seniorennetzwerkes „Wir sind Haan“ sind das beste Beispiel dafür, wie man die Zeit nach der Berufstätigkeit sinnvoll und vor allem mit viel Spaß nutzen kann. „Wir sind Haan“ ist kein eingetragener Verein, sondern ein loser Zusammenschluss einzelner Gruppen. Finanzielles wird über den Förderverein des Netzwerkes geregelt.
Das Netzwerk bietet eine Fülle von Möglichkeiten, eigene Hobbys gemeinsam mit anderen zu teilen und neue Kontakte zu knüpfen. Neun Jahre nach seiner Gründung als Seniorennetzwerk in der evangelischen Kirchengemeinde in Haan gibt es 35 verschiedene Gruppen, die sich regelmäßig treffen. Fest etabliert sind zudem ein oder zwei größere Veranstaltungen pro Monat für alle – entweder geführte Museumsbesuche, Wanderungen, ein gemeinsames Frühstück, Tagestouren, eine Mehrtagesreise oder thematische orientierte Angebote. „Ein derart großes Angebot für Senioren gibt es in der ganzen Umgebung nicht. Man kann im Seniorennetzwerk alles machen, wozu man Lust hat“, lobte Bürgermeisterin Bettina Warnecke in ihrer Gastrede.
Am Jahrestag warfen Ute Melchior-Giovannini und ihr Mann Kurt Eugen Melchior – beide halten die Fäden des Netzwerkes in der Hand – einen Blick zurück auf das vergangene Jahr 2019 und auch auf die finanzielle Situation. Das neue Domizil der Tischtennisgruppe wurde ebenso erwähnt wie die kürzlich initiierte Taschengeldbörse, die Seniorenbegleitung, die in Kooperation mit der Awo entsteht und die Schließung des Hauses an der Kirche. Sie hat dazu geführt, dass sich viele Gruppen andere Räumlichkeiten suchen mussten.
„Unsere neue Webseite ist gut angenommen worden“, berichtete Kurt Eugen Melchior. Übersichtlich informiert der Internet-Auftritt unter der Adresse www.wirsindhaan.de über alle Gruppen und das Programm. Neugestaltung und Pflege der Website würden allerdings richtig viel Geld kosten, ebenso die Gestaltung und der Druck des neuen Programmheftes. „Glücklicherweise haben bislang alle Referenten zugunsten des Netzwerkes auf ihr Honorar verzichtet“, freute sich Ute Melchior-Giovannini. Dennoch sei die Arbeit nur dank Spenden möglich.
Jeweils 1000 Euro haben im vergangenen Jahr die Bürgerstiftung für Haan und Gruiten, die Stadt-Sparkasse und die Kirchengemeinde gespendet. Und auch aus den Gruppen des Netzwerks kamen viele private Spenden zusammen. Schließlich sind alle Gruppenangebote kostenlos, und die Gruppen können die Gruppe die Räume der Kirche nutzen.
Als besondere Überraschung kamen sieben Helfer der Knösterstube auf die Bühne. Jeder hatte einen 100-Euro-Schein in der Hand, den er Ute Melchior-Giovannini überreichten. Geld, das die Knösterstube als Spende von Haanern erhalten hatte, die die Dienste der Helfer im vergangenen Jahr in Anspruch genommen haben. Weitere 300 Euro aus der Knösterstube gehen an den Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM).
Nachdem alle formellen Dinge besprochen waren, stießen Gäste und Gastgeber miteinander an und sagen „Viel Glück und viel Segen“ – im Kanon versteht sich, schließlich gibt es auch einen Spontanchor im Netzwerk. Auf der dann folgenden munteren Feier sorgte die Clowns-Gruppe „Kwatschnasen“ für zahlreiche Lacher und gute Laune.
Menschen im Alter über 50 Jahre, die sich für das Seniorennetzwerk interessieren, sind herzlich eingeladen. Die bestehenden Gruppen haben sich zwar fest etabliert, sind aber weiterhin offen und freuen sich über Neuzugänge. Außerdem können immer noch weitere neue Gruppen dazu kommen, wenn Interesse an einer Thematik besteht. sus