Haan hat zwei Eisen im Feuer der Fecht-EM

Lisa-Marie Löhr und Kassian Meier dürfen ab dem 27. Februar bei der U20-Fecht-EM in Kroatien antreten.

Haan – Gleich zwei Athleten aus Haan machen sich derzeit Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis bei einem internationalen Großereignis im Fechten: Der 15-jährige Kassian Meier und die 19-jährige Lisa-Marie Löhr treten bei der U20 Europameisterschaft im kroatischen Porec an, die vom 27. Februar bis 3. März stattfindet.
Beide sind Degenfechter, neben dem Säbel die Waffe, mit der die Aktiven des Fechtzentrums Solingen (FZS) ihre Duelle austragen. „Florett ist in anderen Vereinen stark vertreten, bei uns gar nicht“, erklärt Lisa-Marie.
Das bestätigt auch der Landesstützpunktleiter Degen, Dirk Schiffler, der die beiden Topfechter, neben einigen anderen Talenten, die das FZS hervorgebracht hat, betreut. Schwerpunkte herauszubilden sei in der Sportart Fechten durchaus üblich, schließlich ziehe eine dritte Waffe im Angebot auch zusätzliche Kosten in Form von Material und Trainern nach sich.
Im Degenfechten hat sich das FZS aber mittlerweile einen Namen der gemacht, der weit über die Grenzen der Klingenstadt hinaus geht. Und dazu haben auch Kassian Meier und Lisa-Marie Löhr beigetragen. Löhr tritt in Porec bereits zum vierten Mal bei einer Europameisterschaft im Nachwuchsbereich an, gleichzeitig wird es ihre letzte sein, denn ab dem kommenden Fechtjahr wird sie im Seniorenbereich antreten, den sogenannten Aktiven. Eine Medaille hat sie bis dato noch nicht mitgebracht von den Großveranstaltungen, das aber soll sich – wenn es nach ihr geht – in Kroatien ändern. „Man tritt immer an um zu gewinnen“, sagt sie selbstbewusst und nickt im Gespräch mit dem Haaner Treff als sie nach ihren Titelambitionen gefragt wird.
Kassian Meier ist in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender, aber nicht minder selbstbewusst. „Für mich war die Qualifikation und Nominierung für die EM eher etwas überraschend“, sagt der 15-Jährige, schließlich gehe er derzeit in England zur Schule und habe dort weniger Zeit zum Trainieren gehabt. „Ich sehe die diesjährige Europameisterschaft eher als ein Training an, um Erfahrungen für das nächste Jahr zu sammeln und dann richtig anzugreifen“, erklärt er. Er sagt aber auch: „Wenn man gute Duelle erwischt, geht immer was“.
Die beiden Haaner – oder besser gesagt Gruitener – rechnen in Kroatien mit einem großen Teilnehmerfeld, das vor allem auch hochkarätig besetzt ist. Allein in der Klasse von Lisa-Marie Löhr treten rund 200 Fechterinnen an. Da braucht es neben einem großen Talent und Können – was beide zweifellos haben – auch ein wenig Glück. Und das wünscht der Haaner Treff den beiden Vorzeigesportlern aus Haan – Lisa-Marie Löhr und Kassian Meier. agr