Männerchor klingt besonders schön
MGV Haan hatte zu seinem Weihnachtskonzert in die evangelische Kirche eingeladen.
Von Sylke Jacobs
Haan – Der Glanz der Weihnacht lag in der Luft am Sonntag, 17. Dezember, in der evangelischen Kirche. Lichter schmückten die Stufen des Eingangsportals, Kerzen standen in den Fensternischen und der schwarze Flügel strahlte mitten im Raum in seinem hochglänzenden Schellackkleid.
Musikdirektor Hans-Jürgen Fleischer hatte Platz genommen am Flügel und ließ die Finger über die Tastatur gleiten. Feierlich schlug er den ersten Ton an: „Macht hoch die Tür die Tor macht weit“, der Weihnachtsklassiker sollte an diesem dritten Adventssonntag, den Auftakt zum diesjährigen Weihnachtskonzert des Männergesangvereins Haan (MGV) machen, und er lud direkt alle Besucher zum Mitsingen ein.
„Tochter Zion“ stand als nächstes musikalisches Stück auf dem Programm, doch diesmal war es ein rein instrumentaler Genuss gespielt von Saxofon-Solist Thomas Voigt, der sich unter der Kuppel des Altarraums platziert hatte. Das war bereits ein wunderbarer Konzertbeginn, der atmosphärisch auf Weihnachten einstimmte.
Dann positionierten sich die 18 Herren des MGV gemeinsam mit dem Männerchor Sonnborn/Vohwinkel im vorderen Bereich der Altarempore. Mit ihren Jacketts in traditionellem Weinrot auf der einen Seite, flankiert mit elegantem grau auf der anderen Seite, waren sie optisch genauso gut abgestimmt wie klanglich. Tief vibrierten die Bassstimmen, als sie im Chor „Es kommt ein Schiff geladen“ erklingen ließen.
Das ist alljährlich der Moment, der in Erinnerung rief, dass die Stimmen der nicht mehr ganz jungen Herren – immerhin ist das älteste Chormitglied 92 Jahre alt – einen einmalig schönen Klang haben. Ein unverwechselbarer Hörgenuss.
Großes Repertoire trifft den Nerv der Zeit
Das Repertoire, das der MGV bei diesem Weihnachtskonzert zeigte, war groß und sorgsam ausgesucht: Traditionelle deutsche Weihnachtslieder gehörten ebenso dazu wie französische, spanische und amerikanische Stücke – ein vielseitiges Programm, das den Nerv der Zeit traf. „Rudolph, the Red Nosed Reindeer“, „Zumba Zumba“ oder „Jingle Bells“ wurden klatschend vom Publikum begleitet.
Gesungen wurde in mehreren Sprachen, Liedgut aus aller Welt – denn der vor 137 Jahren gegründete Verein beschränkte sich nicht nur auf Klassiker.
„Dass sie sich auch in diesem Jahr wieder an unserer Musik erfreuen können, haben wir nicht zuletzt den Firmen, die uns unterstützen und der evangelischen Kirchengemeinde, die uns ihre Kirche zur Verfügung stellt, zu verdanken“, begrüßte Rolf Maacken, Vorsitzender des MGV die gut 80 Besucher. „Herzlichen Dank dafür. Und herzlichen Dank auch an unsere Bürgermeisterin, die heute Abend hier zu Gast ist“.
Der eineinhalbstündige Konzertabend schenkte aber nicht nur Gesang und Saxofonspiel, sondern den Besuchern auch eine kleine Geschichte, die einen guten Wunsch mit auf den Weg gab: „Die meisten Engel treffen wir im Alltag – auf der Erde, nicht im Himmel. Sie haben keine Flügel, aber ein großes Herz. Und ist ihr Tor zum Herzen erst einmal weit geöffnet, sind sie immer zur Hilfe bereit. Solch einen Engel wünsche ich ihnen, dass er das ganze Jahr um sie sein mag und über sie wacht“.
Zum Abschluss sangen alle gemeinsam „O du Fröhliche“.