Der Mensch meidet die Gefahr

Wer am Flughafen wohnt muss mit Fluglärm rechnen und wer am Wasser wohnt mit Hochwasser. So einfach wie sich das anhört ist die ganze Sache allerdings nicht mehr, spätestens seit sich der Klimawandel mindestens mit Wetterkapriolen bemerkbar macht.
Dass sich die Betroffenen der Flutkatastrophe von 2021 Sorgen machen, ist da nur allzu verständlich. Denn neben Umwelt- und Klimaschutz gibt es noch ein weiteres Thema, dass allzu gern aus den Augen verloren wird: der Menschenschutz.
Und so ist es richtig, dass die Anwohner der Düssel Fragen stellen, nach Schutzmaßnahmen. Denn Versicherungsschutz für die Gebäude und Inventargegenstände gibt es oft nicht oder zu horrenden Prämien. Dass in Gruiten vor zwei Jahren kein Personenschaden entstanden ist, ist ein Glücksfall. Manche persönliche Erinnerungen aber sind auf immer verloren.
Fakt ist, dass der Mensch die Gefahr instinktiv meidet. Im Falle Gruiten würde das bedeuten, dass sich die Menschen von dort zurückziehen, sei es auch noch so idyllisch – wenn die die Sonne scheint.
Starkregen wird sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen, und damit die Menschen nicht aus Gruiten wegziehen, haben sie ein Recht auf verlässliche Auskünfte, was den Menschenschutz in dem Dorf an der Düssel angeht.