Schüler erhalten Deutschlandticket

Rat der Stadt Haan stimmt einer Beschlussvorlage trotz finanzieller Mehrbelastung zu.¶

Haan – Der Rat der Stadt Haan hat in seiner Sitzung am Dienstag, 20. Juni, einstimmig für die Einführung des Deutschlandtickets für Haaner Schülerinnen und Schüler gestimmt. Dieses gilt, anders als das Schoko-Ticket, nicht nur im VRR-Gebiet, sondern Deutschland weit.
Alle Schüler, die einen Anspruch auf Übernahme der Schülerfahrkosten und bisher ein Schoko-Ticket haben, erhalten zum 1. August automatisch das Deutschlandticket und müssen, wie bisher, nur den jeweils fest gelegten Eigenanteil entrichten. Für alle Lernenden, die bisher als Selbstzahler ein Schoko-Ticket haben, wird zum 1. August ebenfalls das Deutschlandticket zu einem Preis in Höhe von 29 Euro zur Verfügung gestellt.
Das ist bei besseren Bedingungen eine Ersparnis gegenüber dem Schoko-Ticket in Höhe von 10,40 Euro pro Ticket.
Für alle Haaner Schüler, die bereits im Besitz eines Schoko-Tickets sind, erfolgt die Umstellung auf das Deutschlandticket automatisch. Die Eltern oder die volljährigen Schüler werden im Laufe des Sommers von der Rheinbahn separat angeschrieben; diejenigen, die über die Anschaffung eines Tickets noch nachdenken, können das Deutschlandticket zum vorgenannten Preis erwerben.
Hintergrund ist ein gemeinsamen Runderlass der Ministerien für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, für Schule und Bildung und für Umwelt, Naturschutz und Verkehr vom 2. Juni 2023. Ziel ist eine landesweite Einführung des Deutschlandtickets im Schülerverkehr.
Derzeit liegt der in Haan monatlich an den Verkehrsverbund zu entrichtende Pauschalbetrag bei 18.675,28 Euro bei insgesamt 414 Schoko Tickets für Anspruchsberechtigte Schüler, das entspricht 496,20 Euro pro Ticket und Jahr. Das Angebot des Deutschlandtickets bedeutet eine finanzielle Mehrbelastung von 38.005,20 Euro.
Aus Sicht der Verwaltung bedeutet die Einführung eine weitere enorme Belastung für den städtischen Haushalt, vor allem vor dem Hintergrund einer unsicheren Finanzierungslage seitens des Landes in den kommenden Jahren.
Mit dem Ziel einer klimafreundlichen Mobilitätsförderung, jedoch auch zur Unterstützung der Familien, die das Ticket aktuell aus eigenen Mitteln bestreiten müssen sowie vor dem Hintergrund, dass die Anbindung des ÖPNV in die benachbarten Großstädte sehr gut ist und mit dem Deutschlandticket auch die Einschränkung der unterschiedlichen Verkehrsverbünde wegfällt, gibt es aus Sicht der Verwaltung trotzdem einige Argumente, die für die Einführung sprechen.
„Wir freuen uns, dass damit ein weiterer wichtiger Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität geleistet wird, der darüber hinaus den jungen Menschen auch in ihrer Freizeit einen räumlich ausgedehnten Aktionsradius bietet“, sagte Bürgermeisterin Bettina Warnecke im Gespräch mit dem Haaner Treff.
Das sehen auch andere kreisangehörige Städte so: Nach derzeitigem Stand stellen mit Ausnahme der Stadt Heiligenhaus alle Städte im Kreis auf das Deutschlandticket um.