Grundversorgung tut Not¶

Fast hat man aufgrund der in den vergangenen Jahrzehnten sich entwickelnden Lage im Gesundheitswesen auch hier in Haan damit gerechnet, dass uns irgendwann der „Laden um die Ohren fliegt“. Krankenhäuser wurden zu gewinnorientierten Spezialkliniken umgebaut, um höhere Umsätze zu erzielen; weniger lukrative medizinische Bereiche wie etwa die Geburtshilfe geschlossen. Aus Krankenhäusern sollten Gelddruckmaschinen werden. So geschehen beispielsweise in der St. Lukas Klinik in Solingen-Ohligs, die ebenso wie das St. Josef Krankenhaus in Haan zur Kplus-Gruppe gehört. Die medizinische Grundversorgung in Krankenhäusern lief immer weiter darauf hinaus, dass dafür Unikliniken und Städtische Kliniken zuständig sind. Und jetzt ist das Entsetzen groß, denn dass die St. Lukas Klinik, die unter anderem auch das Schlaganfallzentrum für den Kreis Mettmann beherbergt, geschlossen wird, scheint besiegelt zu sein. Der Neu- beziehungsweise Erweiterungsbau in Hilden, wohin die Solinger Patienten verlegt werden sollten, ist noch nicht fertig. Und nun heißt es: Ganze Abteilungen werden nach Hilden und Haan verlegt, denn dort habe man räumliche Kapazitäten. Was man nicht ganz glauben mag – zumindest nicht ohne die Option einer Verkleinerung von bestehenden Abteilungen mit in die Überlegungen einzubeziehen. Die Nachteile scheinen die Vorteile zu überwiesen. Wie dem auch sei: Es ist dringend an der Zeit, dass die Kliniken und Krankenhäuser zurück in staatliche Hände gehen bevor es so richtig kracht im Gesundheitswesen.