Schüler erleben Bildung in einer neuen Dimension

VR-Brillen sollen Lernenden bei der beruflichen Orientierung helfen und weiterbilden.

Haan – Mit Virtual Reality (VR) den Traumberuf entdecken, in die Vergangenheit reisen oder direkt im Bundes- oder Europaparlament sitzen? Für Schülerinnen und Schüler aus Haan ist das nun keine Vision mehr.
Mit Hilfe von Bundesfördermitteln aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ wurde hier eine VR-Komplettlösung angeschafft. Das Paket im Wert von rund 20.000 Euro besteht aus acht VR-Brillen, Hard- und Software sowie einem eigenen Intranet.
„Vorrangig sollen die VR-Brillen bei der beruflichen Orientierung helfen, jedoch können sie auch individuell bespielt werden, zum Beispiel mit politischen- oder geschichtlichen Inhalten“, erklärte Philipp Strompen vom Haaner Jugendamt, der am Mittwoch, 21. Dezember, gemeinsam mit Jugendamtsleiterin Stephanie Dellit die VR-Brillen im Jugendhaus vorstellte.
VR-Technologie mit Bildung verbinden ist das neue Konzept der Schul- und Sozialarbeit in Haan. „Viele Schülerinnen und Schüler hatten während der Pandemie kaum oder gar keine Möglichkeit gehabt, sich beruflich zu orientieren“, weiß Dellit. Besonders die Berufszweige Pflege- und Soziales sowie das Handwerk hätten coronabedingt keine Praktika anbieten können.
Mit den VR-Brillen können die Jugendlichen jetzt auf eine 360-Grad-Reise gehen und sich einen realistischen Einblick in über 100 unterschiedliche Ausbildungsberufe verschaffen. Dank der dreidimensionalen Technologie steht der Benutzer dann inmitten eines Krankenhauses und kann sogar aktiver Teil des Ganzen werden und via Fernsteuerung mitwirken.
Die Bibliothek des Herstellers sei sehr umfangreich, zum Teil sogar interaktiv, erläuterte Strompen. Bei der Auswahl habe man den Schwerpunkt auf „pädagogisch-wertvolles“ Material gesetzt. Dabei sei vorwiegend die Altersgruppe von 15 bis 16 Jahren bedacht worden.
Ziel ist es, das VR-Material über die Jugendberufsagentur sowie an den Haaner Schulen und im Jugendhauses anzuwenden und zu vermitteln.
Am vergangenen Mittwoch durften die VR-Brillen jedoch erst einmal getestet werden. Dominik Wellenberg und Martin Sterner verschafften sich einen ersten Eindruck. Nachdem die VR-Brillen eingestellt und in Betrieb genommen wurden, ging die spannende Reise in eine neue Dimension los.
„Wow, ich entferne mich gerade von der Erde ins Weltall“, rief Martin Sterner sichtlich beeindruckt. „Das macht voll Bock, ich bin gerade in Frankfurt und sehe einen Bären, der sehr antik aussieht“, begeisterte sich auch Dominik Wellenberg.
Auch Jugendreferent Peter Burek hatte gemeinsam mit den Jugendlichen sichtlich Spaß.
„Die VR-Technologie bietet dem Benutzer die Möglichkeit einer modernen Wissensvermittlung und eröffnet ganz neue Perspektiven des Erlebbarmachens. Egal, ob man von oben ins Europaparlament blickt, einen Vulkanausbruch erlebt oder einen Rundgang durch die verschiedenen Berufsfelder unternimmt“, sagte Philipp Strompen.