Im Ittertal werden Hunde zu echten Wasserratten

Der Haaner Verein Kötergedöns lädt ins Freibad ein.

Von Sylke Jacobs
Haan – Es gibt Vierbeiner, die geraten schon beim Anblick von Wasser ganz aus dem Häuschen. Wie auch die fünfjährige Hündin Chewy, die mit Besitzerin Gesche Tang einen Badeausflug ins Freibad Ittertal unternimmt. „Sie ist eine echte Wasserratte“, verrät die Besitzerin, die selbst gerade eine Ausbildung zur Hundetrainerin absolviert. Sie wirft die Frisbee-Scheibe noch einmal im hohen Bogen in das Schwimmbecken. Es dauert nicht lange und die reinrassige Cavalier-King-Charles-Spaniel-Hündin kommt mit dem Objekt der Begierde im Maul zurück – ihr Fell trieft vor Nässe. „Für heute ist es genug, sie friert“, meint die Solingerin, die mit insgesamt drei Hunden in einem Haushalt lebt und Chewy liebevoll in ein wärmendes Handtuch einwickelt.
Das Hundeschwimmen, organisiert durch den Haaner Verein Kötergedöns ist auch in diesem Jahr wieder ein echter Anziehungspunkt mit nachhaltigem Spaßfaktor. Und das nicht nur für Hunde. Denn über deren Vergnügen hinaus haben die Veranstalter auch kulinarisch etwas im Angebot, sei es Wein, Bier, Wasser, Säfte, Cup-Cake oder Würstchen vom Metzger von nebenan. Und das alles gegen eine kleine Spende. Gut investiert ist auch der Eintritt – 2 Euro pro Hund und 1 Euro pro Begleiter – gehen an den Förderverein Ittertal.
Als Vorsitzende von Kötergedöns freut sich Katja Seidel: „Nach Corona und Hochwasser gibt es endlich wieder Hundeschwimmen. Das haben wir alle sehr vermisst.“

Tierheim-Bewohner haben besonders große Spaß

Am vergangenen Wochenende konnte sich der Verein über Ehrengäste freuen. Fast schon traditionell ist der Besuch des Mettmanner Tierheims beim Hundeschwimmen. Dessen Schützlinge genießen die Abwechslung ganz besonders.
Überhaupt sind laut Katja Seidel alle Hunde herzlich willkommen. Einzige Voraussetzung: Sie müssen ausreichend sozialisiert und nachweislich geimpft sein.
Dem stimmt auch ihre Tochter Nina Radjan zu: „Ein gutes Sozialverhalten ist keine Frage der Rasse, sondern vielmehr der Haltung und des Umgangs mit dem Hund. Ihre Hündin Heidi sei ein Staffort-Mix aus dem Tierschutz, aber ein absolut liebes und treues Tier, das sich mit allen Artgenossen vertrage.
Spaß am Wasser hatte auch Hundebesitzer Ingo Wachtendonk. Die Schuhe und Socken am Beckenrand geparkt, die Jeans hochgekrempelt, so stand er selbst im kalten Wasser des Schwimmbeckens, um gemeinsam mit Ehepartnerin Ivonne die 15 Monate junge Schweizer-Sennhündin Jaska hineinzulocken. „Also ein Seehund ist sie auf jeden Fall nicht, ihre Wasserbegeisterung hält sich in Grenzen“, mutmaßt der Besitzer schmunzelnd, während er wieder aus dem Wasser steigt, weil ihm kalt geworden ist. „Aber wir sind glücklich“, gibt seine Ehefrau Ivonne zu verstehen. „Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, konnte uns nichts Besseres passieren, als einen Hund aufzunehmen.“
Jaska sei ihre zweite Schweizer-Sennhündin. Denn nachdem die alte Hündin verstorben sei, hätte man sogleich gewusst: „Ohne Hund halten wir es nicht aus.“ Praktisch sei auch, dass ihre eigene Schwester die Schwester von Jaska gekauft habe. So könne man auch schonmal gemeinsam spazieren gehen. Am Hundeschwimmen gefällt dem Ehepaar besonders, dass unter den Hunden alles super-friedlich ablaufe.

Termine

2022 gibt es noch zweimal Hundeschwimmen im Freibad Ittertal. Und zwar am Sonntag, 16. Oktober, und am Sonntag, 23. Oktober, jeweils von 12 bis 16 Uhr. Bei starkem Regen wird auf 12 bis 14 Uhr verkürzt.
koetergedoens.de