Breitbandausbau beginnt im Juli

Bereits Anfang des kommenden Jahres können die ersten
Anschlüsse genutzt werden.

Haan – Bis Anfang 2024 soll es keine weißen Flecken mehr in Haan und Gruiten geben. Zumindest nicht solche, die Gebiete zeigen, in denen die Internetverbindung weniger als 30 Mbit/s beträgt.
In der vergangenen Woche haben Bürgermeisterin Bettina Warnecke und der Leiter der Wirtschaftsförderung, Dr. Jürgen Simon, einen Vertrag mit der Firma Tele Columbus unterzeichnet, die voraussichtlich ab kommendem Juli mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in Haan beginnen wird. Dafür werden rund 500 Kilometer Glasfaserkabel auf einer Trassenlänge von 80 Kilometer verlegt.
Mit Förderung von Land und Bund erhalten rund 3.700 Wohnungen, Schulen und Gewerbebetriebe, die bisher über keine ausreichende Netzanbindung verfügen, eine leistungsfähige Internetverbindung von 1.000 Mbit/s. Bereits Anfang 2023 können erste Haushalte, Einrichtungen und Betriebe das neue Glasfasernetz nutzen.
Nach aufwendiger Bedarfsermittlung, Förderzusagen und einer europaweiten Ausschreiben beginnt der Ausbau mit dem Bau eines technischen Hauptgebäudes im Bereich Ellscheid. Hier entsteht der Knotenpunkt, von wo aus die Kabel verlegt werden. Was sich imposant anhört, wird am Ende mit größer als eine Fertigbaugarage sein. Umso höher ist die Wichtigkeit dieses Gebäudes.
Ab der 19. Kalenderwoche wird das Fundament gelegt. Zunächst wird ein Gebiet in Richtung Gymnasium erschlossen. Die Kabel werden an die Gebäude bis in den Keller gelegt und sind für die Eigentümer kostenlos. „Alle in Haan betroffenen rund 1.600 Eigentümer werden in den nächsten Tagen angeschrieben und gefragt, ob sie den kostenlosen Glasfaseranschluss haben möchten“, erklärt Ansgar Sluiter vom Tele Columbus Standort Ratingen. Die Angeschriebenen haben dann innerhalb einer Frist die Möglichkeit der Zu- oder Absage.
Bereits jetzt können sich Interessierte auf der Internetseite www.pyur.com/haan über das Gesamtprojekt informieren.
Die notwendigen Bauarbeiten halten sich im Rahmen, rund 40 Meter Kabel werden pro Tag verlegt werden können.
Die Eigentümer haben – wenn denn ein Glasfaseranschluss liegt – die Möglichkeit über Tele Columbus entsprechende Produkte der Eigenmarke Pÿur zu erwerben, die eine Internetverbindung zwischen 120 und 1.000 Mbit/s ermöglichen.
Grundsätzlich aber ist das Netz ein offenes, auch andere Anbieter können es nutzen, müssen aber einen Zugang über Tele Columbus erwerben.
Rund 12,8 Millionen Euro kosten das Glasfaserprojekt in Haan. Der Bund fördert es mit rund sieben Millionen Euro, das Land mit weiteren sechs Millionen. Der Eigenanteil der Stadt Haan liegt bei rund 1,4 Millionen Euro.
Über die im Projekt enthaltenen Gebiete hinaus, möchte Tele Columbus eigenwirtschaftlich weitere Liegenschaften in Haan an das schnelle Netz anschließen.
„Durch den Auftrag an die Tele Columbus stellen wir sicher, dass alle Haaner Schulen, aber auch unsere derzeit noch unterversorgten Gewerbebetriebe und privaten Haaner Haushalte schnellstmöglich mit Glasfaseranschluss ausgestattet werden. Spätestens die Pandemie hat gezeigt, dass wir digitaler werden müssen“, sagt Bettina Warnecke. Und Jürgen Simon, der seit 2018 an dem Projekt arbeitet, freut sich ganz besonders, das bald alle Haaner Gewerbegebiete das schnelle Internet nutzen können. agr