Brunnen in Haan sprudeln wieder

Die Winterpause hat den beiden beliebten Treffpunkten in der Innenstadt nicht geschadet.

Haan – Wenn die Temperaturen steigen, haben nicht nur Kinder Spaß am Spiel mit und in den beiden Brunnen auf dem Neuen Markt und Alten Markt. Auch für Erwachsene sind sie ein beliebter Treffpunkt. Während das jährliche Brunnenfest, das traditionell vom Verein „Kunst in der Stadt Haan“ bis 2019 veranstaltet wurde, den Start der „Brunnensaison“ markierte, startet sie seit dem vergangenen Jahr etwas unspektakulärer. Wegen der Corona-Inzidenz wurde der Brunnen erst vergangene Woche wieder in Betrieb genommen, weil er nicht zum Treffpunkt werden sollte.
Auch ohne Brunnenfest haben die Mitarbeiter des Tiefbauamtes die beiden Brunnen auf Vordermann gebracht, so dass sie nun wieder plätschern. Das Rohrleitungssystem wurde gecheckt, damit Vor- und Rücklauf des Wassers reibungslos funktionieren. Die Pumpe wurde gewartet und die elektronische Einheit auf Feuchtigkeit überprüft. „In diesem Winter sind wenig Schäden entstanden. Lediglich ein Magnetventil, das die Zuleitung des Frischwassers bestimmt, war defekt und musste ausgetauscht werden. Wenn das Ventil nicht funktioniert, läuft entweder andauernd Wasser zu oder gar kein Wasser. Das Ventil hat 200 Euro gekostet“, erklärt der „Brunnenbeauftragte“ des Tiefbauamtes, Thorsten Ritter.
Auch Vandalismus habe es in diesem Winter kaum gegeben. Das sah in anderen Jahren schon anders aus: „Wir haben auch schon einen Schlafzimmerschrank aus dem Brunnen gefischt und leider auch jede Menge Müll“, erinnert sich Ritter und weist darauf hin, dass Bürger, die einen Schaden oder Vandalismus an den Brunnen beobachten, sich direkt an den Betriebshof oder an das Rathaus wenden können. Auch die Feuerwehr nimmt Meldungen entgegen und leitet sie „auf dem kleinen Dienstweg“ ins Rathaus weiter.
In den Brunnen selbst befindet sich Trinkwasser. Der pH-Wert wird fast täglich überprüft. Alle 14 Tage wird das Wasser komplett ausgetauscht und lediglich ein pH-Wert-Senker hinzugegeben, um der Algenbildung vorzubeugen. „Wir setzen bewusst kein Chlor zu, um Hautreizungen vorzubeugen. Auch für Tiere ist das Wasser so gesünder“, erläutert Thorsten Ritter.
1997 begann der Bau des von Wolfgang Niederhagen entwickelten Brunnens auf dem Neuen Markt. Die 375 000 DM, die der Brunnen damals kostete, stammte nicht aus der Stadtkasse, sondern wurde mit der Unterstützung von Sponsoren und dem heutigen Verein „Kunst in der Stadt Haan“ zusammengetragen. Im März 1998 organisierte der Verein das erste Brunnenfest. Mit den Einnahmen aus dem Fest, Mitgliedsbeiträgen und zusätzlichen Spenden finanzierte der Verein zunächst den Betrieb des Brunnens, bis dieser in das Eigentum der Stadt überging
Auch wenn der Brunnen auf dem Neuen Markt für die Haanerinnen und Haaner nicht wegzudenken ist, seine Zukunft ist ungewiss. Im Rahmen der Umgestaltung der Innenstadt gibt es Überlegungen, ihn in der jetzigen Form abzuschaffen (HT berichtete). „Es soll aber auf jeden Fall ein Wasserspiel oder einen Brunnen auf dem Neuen Markt geben“ berichtet Guido Mehring, Leiter des Tiefbauamtes.
Auch Peter Püschel, erster Vorsitzender des Vereins „Kunst in der Stadt Haan“, hofft sehr, dass in der Planung ein Brunnen umgesetzt wird: „Der Brunnen ist als Treffpunkt für Jung und Alt sehr attraktiv. Zusammen mit den Veranstaltungen des Haaner Sommers hat er einen sehr großen Freizeitwert.“
Mit der Planung des neuen Wasserspiels auf dem Alten Markt ist man schon einen Schritt weiter. „Das wird ein klassischer runder Brunnen mit etwa drei Meter Durchmesser und einem 50 cm hohem Granitrand, auf dem man sitzen und die Beine ins Wasser halten kann“, erklärt Jens Gabe als Projektleiter für das Innenstadtkonzept. Für das Plätschern im künftigen Emil-Barth-Brunnen sorgen drei Fontänendüsen. sus