Dorffest bekommt neue Organisatoren

Stadt hat den Durchführungsvertrag für die Großveranstaltung gekündigt.

Gruiten – Die Stadtverwaltung hat den Durchführungsvertrag mit dem Verein gekündigt, der bis zuletzt das traditionsreiche Gruitener Dorffest organisiert hat. „Dieser Schritt ist aufgrund formaler vereinsrechtlicher Gründe notwendig geworden“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die selbst in Gruiten lebende Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke betont, dass die Kündigung nicht das Aus der publikumsstarken Veranstaltung bedeutet: „Als Stadtverwaltung werden wir alles dafür tun, die inzwischen laufenden Gespräche zur Nachfolgeregelung zu unterstützen.“ Erstes Ziel sei es, einen neuen Verein zu gründen, der das Dorffest künftig organisiere und den Rückhalt der Gruitener Vereine habe.
Hintergrund: Das Dorffest wird seit 1980 gefeiert. In den 1990er Jahren hatte die Stadt Haan mit dem Verein „Dorffest Gruiten“ einen sogenannten Durchführungsvertrag geschlossen. Die Stadt galt seither offiziell als Veranstalterin, der Verein übernahm die Organisation.
Insbesondere dessen 1. Vorsitzenden lobt Warnecke rückblickend: „Jochen Raitor hat über 44 Jahre einen ganz hervorragenden Job gemacht und das Dorffest mit Herzblut organisiert.“
Obwohl insgesamt wieder gelungen und sehr gut besucht, sorgte das diesjährige Dorffest auch für Misstöne. Grund war ein Info- und Aktionsstand der AfD, die sich zum ersten Mal beteiligt hatte. Die Folge: Es gab spontane Protestkundgebungen und viele Aussteller bezogen an ihren Ständen mit Plakaten Stellung: „Dorffest nazifrei!“ und „Gruiten ist bunt“ war zu lesen. Ein Besucher äußerte sich gegenüber dem Haaner Treff in Anbetracht des AfD-Auftritts wie folgt: „Das Dorffest wurde unterwandert.“ ff