„Piano-Bach“ begeistert in Haan
Mit einem vollen Haus startete die zweite Hälfte der Konzertreihe „Bach fourteen“.
Von Susanne Schaper
Haan – Die monatliche Reihe rund um den großen Johann Sebastian Bach immer am 14. eines Monats ging am vergangenen Montag in die nächste Runde, diesmal nicht an der Orgel, sondern am Flügel.
Kantor Martin Honsberg präsentierte unter dem Titel „Piano-Bach“ ausgewählte Werke des Komponisten auf dem Gotrian-Steinweg-Flügel und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Bachs Musik auch auf dem modernen Klavier nichts von ihrer Faszination verliert.
Dass Bach zu Lebzeiten keinen Flügel kannte, machte Honsberg in seiner kurzen Einführung deutlich. Dennoch erklingen heute zahlreiche seiner Cembalo- und Clavichord-Kompositionen regelmäßig auf dem Flügel – eine Tradition, die Honsberg mit seinem Konzert bewusst fortführte.
In dem einstündigen Konzert standen neben dem bekannten italienischen Konzert in F-Dur verschiedene Fugen, ein Präludium sowie die Partita in E-Dur auf dem Programm. Eine feine Auswahl, die den Facettenreichtum Bachscher Tastenmusik eindrucksvoll zeigte.
Honsberg spielte mit einer Mischung aus Virtuosität und klanglicher Sensibilität. Der Gotrian-Steinweg-Flügel erwies sich dabei als würdiges Instrument für die barocken Meisterwerke: kraftvoll, aber auch in den leisen, lyrischen Passagen fein differenziert. Besonders das italienische Konzert überzeugte mit seiner klaren Struktur und lebendigen Dynamik.
Das Publikum, darunter viele bekannte Gesichter, aber auch einige „Neubürger“, wie eine Besucherin betonte, zeigte sich begeistert. Minutenlanger Applaus würdigte die Darbietung.
Einzelne Besucher äußerten sich direkt nach dem Konzert: „Wir haben jeden Moment genossen!“, „Montags in den Ferien ein volles Haus. Chapeau!“ und „Die ganze Konzertreihe ist ein Genuss! Das heute war ein besonderes Konzert!“
Die Reihe „Bach fourteen“, die sich auf die symbolträchtige Zahl 14 im Namen Bachs bezieht (B=2, A=1, C=3, H=8, ergibt zusammen 14), bleibt damit ein fester und beliebter Bestandteil des Haaner Kulturlebens.
Alle Konzerte sind kostenlos, um Spenden wird gebeten. Ein niedrigschwelliges Angebot für alle Musikbegeisterten.
Während die erste Jahreshälfte den Fokus auf die Orgel legte, gestaltet sich das zweite Halbjahr bewusst abwechslungsreicher.
Schon am 14. August folgt um 19 Uhr der nächste Abend: „Orgel-Bach“ mit Friedhelm Haverkamp, der Bach unter anderem mit Buxtehude und Schumann verbindet.
Im September erklingen Cello-Klänge von Carolina Schwäbl-Martins, und zwar draußen im Kirchengarten als „Garden-Bach“, bevor im Oktober das Thomas Gabriel Trio „Swinging Bach“ auf die Bühne bringt: Jazz trifft Barock.
Im November wird Martin Honsberg Bach an der Orgel präsentieren.
Den Abschluss bildet im Dezember „Talking Bach“, eine Lesung von Christian Schnalke aus seinem Drehbuch zum Weihnachtsfilm „Bach – ein Weihnachtswunder“, der kurz zuvor im Kirchenkino gezeigt wird.
Dank gebührt dem Förderverein Kirchenmusik Plus, der die Konzertreihe unterstützt. Und natürlich Martin Honsberg, der es auch mit dem Flügel versteht, Bachs Musik lebendig, kraftvoll und zugänglich zu machen.
Das Publikum darf sich schon jetzt auf die kommenden Termine freuen.
