Nistplatz mit Blick über Haan zu vermieten
Die AGNU Haan und die Jugendfeuerwehr engagieren sich stark für den Artenschutz.
Von Sylke Jacobs
Haan – Ein Platz in luftiger Höhe über den Dächern von Haan ist seit Montag, 14. Juli, bezugsfertig. Die AGNU Haan brachte gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr einen Falkenkasten am Schornstein der alten Kornbrennerei Hoppenhaus an.
Um den Nistkasten in dieser schwindelerregenden Höhe von 18 Metern zu montieren, rückte Stadtjugendfeuerwehrwart Boris Hübener mit seiner Crew und einem Drehleiterfahrzeug an. „Das ist eine tolle Aktion für den Natur- und Umweltschutz! So was machen wir der Nachhaltigkeit wegen, und besonders im Hinblick auf die Jugendfeuerwehr haben Übungen wie diese ihren Mehrwert. Soziales Engagement – das ist eine gute Übung für die Jugendlichen“, betonte Hübener.
Montage auf 18 Metern Höhe
Die Idee zu diesem Falkenkasten hatte Jens Englich. „Bei einer Begehung fiel mir der hohe Schornstein direkt auf. Zumal hier schon öfter Greifvögel gesichtet wurden“, erzählte Englich, der sich privat bei der AGNU engagiert.
Vermieter Felix Hoppenhaus war sofort begeistert: „Seit Jahren sieht man hier immer wieder Falken. Einmal haben sie sogar auf einer Fensterbank der alten Brennerei gebrütet.“
Mit Unterstützung der AGNU und der Jugendfeuerwehr konnte diese Idee nun umgesetzt werden. Der Vorsitzende der AGNU, Sven Kübler, erklärte: „Bei dem Nistkasten handelt es sich um einen speziellen Falkenkasten, mit einer Ansitzstange vorne, auf der die Vögel landen können.“ Es sei gar nicht so einfach gewesen, den zu beschaffen, weil es aktuell Lieferschwierigkeiten gebe. Leider sei er auch noch mit einem kleinen Defekt angekommen, aber der habe sich reparieren lassen.
Neben dem Falkenkasten wurde auf halber Höhe des Schornsteins zusätzlich eine Halbhöhle für Rotkehlchen angebracht. „Die sind hier sehr zahm und kommen ganz nah ran“, berichtete Hoppenhaus.
Für die Jugendlichen der Feuerwehr war die Aktion nicht nur eine Übung, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Sophie war bereits zum zweiten Mal bei einem solchen Einsatz dabei: „Mein erster war in Gruiten, aber da durfte ich nicht mit dem Korb hochfahren. Heute war ich mit oben – das war wirklich spannend.“
„Es ist wichtig, Tiere zu schützen“
Für Timon war es das erste Mal: „Ich finde es gut, dass es ein nachhaltiges Projekt ist.“ „Es ist wichtig, Tiere zu schützen, und dass wir im Rahmen der Jugendfeuerwehr einen Beitrag zum Naturschutz leisten können“, meint Timon.
Mit dieser Aktion knüpft die AGNU an ein Projekt an, das sie vor einiger Zeit an der Elp umgesetzt hat. In dem dort errichteten Artenschutzturm hatten bereits schon zweimal Falken genistet. Auch ein Waldkauz gehörte zu den Mietern. Sven Kübler erinnert sich an eine kuriose Geschichte: „Nachdem das Weibchen fünf Eier gelegt hatte und der Mann seiner Arbeit nicht richtig nachkam – er brachte nur eine Maus am Tag – hat das Weibchen angefangen, jeden Tag ein Ei zu essen. Als das letzte Ei verspeist war, hat auch sie sich aus dem Staub gemacht und nie wieder blicken lasen.“ Sein Dank gilt ausdrücklich der Jugendfeuerwehr: „Ohne euren Einsatz wäre das heute nicht möglich gewesen. Vielen Dank für euer Engagement.“
E www.agnu-haan.de
