So wird der Neue Markt aussehen

Rat der Stadt Haan hat die Maßnahmen zur Umgestaltung des oberen Neuen Marktes beschlossen.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Die Umgestaltungsmaßnahmen im Bereich Friedrichstraße und oberer Neuer Markt im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) beginnen nicht vor 2028. Das sagt Thorsten Fischer. Er ist nach Abschluss der Planungsphase Projektleiter bei der Stadt Haan für die umfangreichen und großen Veränderungen, die dort vorgesehen sind. Die Bauarbeiten sollen vor allem die Haaner Kirmes nicht beeinträchtigen. Vier bis fünf Bauphasen sieht Fischer bis dato vor.
Seit 2018, als die Wettbewerbsentwürfe vorgestellt wurde, hatte die Politik über die vorgestellten und immer wieder modifizierten Pläne diskutiert – über Poller, Bäume oder Bodenbeläge – nun ist der Rat der Stadt Haan in seiner jüngsten Sitzung zu einem Beschluss gekommen.
Insgesamt wollten die Planer die Idee „Gartenstadt“ umsetzen. „Es soll ein grüner Charakter entstehen, aber keine Parkanlage. Die Innenstadt soll erblühen“, erläutert Landschaftsarchitekt Jens Gabe (Stadt Haan). Was im Park Ville d’Eu, dem Alten Kirchplatz und dem Alten Markt begonnen wurde, soll nun im Bereich der Fußgängerzone fortgesetzt werden – zunächst bis zur Adler-Apotheke.
„Wir haben das Maximum herausgeholt für alle Nutzer, und die Fußgängerzone wird aufgewertet“, meint Gabe. Thorsten Fischer ergänzt: „Dabei mussten wir unterschiedliche Interessen berücksichtigen. Die Haaner Kirmes spielte dabei ebenso eine Rolle wie der Wochenmarkt, der Brandschutz oder der Einzelhandel“. Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Maximierung der Funkionalität lauten hier die Stichworte.
Konkret wird der Boden mit zementfreiem Klimapflasterstein gestaltet, kombiniert mit Granit zur Aufkantung von Beeten oder Rinnen. Der verkehrsberuhigte Bereich an der Friedrichstraße, Mittelstraße und Dieker Straße wird optisch einbezogen und so kenntlich gemacht.
Insgesamt entsteht mehr Grün: Derzeit sind in dem genannten Bereich rund 170 Quadratmeter begrünt, zukünftig werden es 250 (=420) Quadratmeter mehr sein.
Mehr Baumstandorte sind vorgesehen. 14 Bäume werden neu gepflanzt. Allerdings müssen auch 11 gefällt werden.
„Dabei handelt es sich um Bäume, die laut einem Baumgutachten, das wir haben erstellen lassen, ohnehin bereits schwach sind und über Kurz oder Lang hätten entfernt werden müssen“, betont Thorsten Fischer. Fünf Bäume können jedoch erhalten werden. Die neuen Bäume werden sogenannte Klimabaumarten sein, die möglichen zukünftigen Gegebenheiten gewachsen sein werden. Es entstehen drei neue Baumstandorte.
Auch weitere Sitzgelegenheiten sind eingeplant: 24 Bänke wird es geben, das sind 11 mehr als derzeit.
Die in jüngster Zeit heftig diskutierten versenkbaren Poller wird es lediglich im Bereich Mittelstraße / Dieker Straße geben. In der Fußgängerzone werden Bodenhülsen für Großsonnenschirme der ansässigen Gastronomie und des Einzelhandels montiert.
Was auch diskutiert wurde, waren Grünflächen, die im Bereich einiger Außengastronomien geplant waren. Hier kam die Politik zu dem Beschluss, dass „mindestens die bisher genehmigte Fläche und Anzahl der Sitzplätze“ realisiert wird. Unter anderem führt dies dazu, dass das geplante Beet vor dem Eiscafé nicht gebaut wird.
Ebenso wird dem Betreiber des gegenüber liegenden Blumenladens seine Außenstellfläche garantiert. Eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder vor dem Haushaltswarendiscounter wird zurückgeplant.
Vor den Geschäften werden nun Möglichkeiten geschaffen, Fahrräder mittels Ösen oder Bügeln zu sichern.
An einigen Stellen werden Fontänenfelder entstehen, die für Abkühlung sorgen sollen.
Apropos Wasser: Die Bepflanzungen werden automatisch bewässert werden, was zu mehr Verdunstung und einem ansprechenden Wuchsbild der Staudenbepflanzung führen soll.
Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 4,05 Millionen Euro und wird zu 60 Prozent von Land und Bund gefördert. Der städtische Eigenanteil liegt bei 1,62 Millionen Euro. Die Ausführungsplanungen möchten Jens Gabe und Thorsten Fischer sowie dem Technischen Dezernenten Joachim Horst bis Ende September 2026 abgeschlossen haben, der Zuwendungsbescheid über die Fördersumme wird für Herbst 2027 erwartet. Wenn die Ausschreibungsverfahren beendet sind, kann die rund vierjährige Umsetzung der Pläne ab 2028 erfolgen.