Künstlerische Vielfalt trotz dem Leerstand

Nach dem Test im Mai gibt es jetzt an der Kaiserstraße eine echte Ausstellung des Kunstvereins.

Von Susanne Schaper


Haan – Der Kunstverein Haan hat in den leerstehenden Räumen des Raumausstatters Lange eine Pop-up-Ausstellung eingerichtet. Bis Ende Juni präsentieren dort 15 Künstlerinnen und Künstler des Vereins eine beeindruckende Vielfalt an Werken – von Malereien und Holzschnitten über Fotografien bis hin zu Skulpturen und Objekten. Und das bei freiem Eintritt.
Der Gedanke, leerstehende Ladenlokale kulturell zu nutzen, kam bei den Mitgliedern des Vereins gut an. „Super Sache, Leerstände auszunutzen“, findet Christof Kedzierski. Die Aktion zeigt, wie unkompliziert Kunst in den öffentlichen Raum getragen werden kann – und wie sehr auch die Bürgerinnen und Bürger davon profitieren. Denn mit der Ausstellung wird nicht nur Haaner Kunst sichtbar gemacht, sondern auch der direkte Kontakt zwischen Künstlern und Publikum ermöglicht.
Bereits im Mai hatten die drei Vorstandsmitglieder Pia Stojkovic, Patrycja Karle und Frauke Wagener probeweise einige Werke in den leerstehenden Räumen gezeigt und dazu kleinere Events wie „Kaffee & Kunst“ oder einen „Frühschoppen“ organisiert.
Das Interesse der Bevölkerung war da, wie Kunstvereins-Vorstandsmitglied Frauke Wagener berichtet: „Viele Menschen sind neugierig, aber es gibt immer noch eine gewisse Hemmschwelle, einfach mal reinzuschauen. Dabei muss man nichts kaufen!“ Genau dieser niederschwellige Zugang zur Kunst ist dem Verein wichtig – ganz im Sinne von Teilhabe und kultureller Offenheit.
Raumausstatter ermöglicht 
kostenlosen Ausstellungsraum
Alle Mitglieder des Vereins hatten im Vorfeld der Juni-Ausstellung die Möglichkeit ein bis drei Werke einzureichen und sich damit an der Ausstellung zu beteiligen. Gezeigt werden Werke von: Ina Becker-Pütz, Gregor Hellmann, Patrycja Karle, Christof Kedzierski, Doris Koch, Leona Maihofer, Jutta Pauly, Sabine Marie Schilling, Gerda Schmidt, Michael Schröder, Pia Stojkovic, Dieter Suhr, Frauke Wagener, Manfred Wintermann und Inge Zumblick.
Unterstützt wird das Projekt durch das Entgegenkommen des Raumausstatters, der die Räume zur Verfügung stellt – lediglich die Nebenkosten trägt der Kunstverein. Und obwohl die temporäre Lösung begeistert angenommen wurde, bleibt ein Wunsch offen: „Wir suchen nach einem Raum für uns“, sagt Frauke Wagener. Die Stadt Haan hat bereits Unterstützung zugesagt, denn Leerstände gibt es genug. Eine feste Bleibe könnte langfristig ein Ort werden, der nicht nur Ausstellungsraum ist, sondern ein kulturelles Zentrum, das Kreativität und Begegnung in Haan fördert.
Mit ihrer aktuellen Initiative zeigt der Kunstverein Haan wie Kunst lebendig und zugänglich gemacht werden kann – mitten in der Stadt, für alle Generationen. Der Verein freut sich über viele Besucherinnen und Besucher, neue Mitglieder, Kooperationspartner und Unterstützer, die gemeinsam mit ihm die kulturelle Identität Haans weiterentwickeln wollen.

Termine

Die Pop-up-Ausstellung in der Kaiserstraße 47a kann zu den regulären Öffnungszeiten – mittwochs und samstags von 10 bis 13 Uhr sowie freitags von 15 bis 18 Uhr – oder nach Vereinbarung unter Tel.02129– 5656821 bzw. per E-Mail besichtigt werden. 
Die Finissage findet am Sonntag, 29. Juni, ab 13 Uhr statt.
info@kunstverein-haan.de