Bei Parkplatznot gibt es keine Präzedenzlösung
Kommentar von Knut Reiffert
Haan – Fakt ist: Nie gab es in Haan, in NRW oder in Deutschland so viele Autos wie zum jetzigen Zeitpunkt. Dass diese wesentlich längere Zeit ungenutzt rumstehen, als dass sie bewegt werden, trifft ebenso zu. Und das sorgt folgerichtig für Platzmangel.
Ein Problem, dass die Stadtplaner in den umliegenden Großstädten schon lange beschäftigt. Hier geht man dazu über, sogenannte Quartiersparkplätze zu schaffen. Sonst nicht genutzte Brachen oder Areale, auf denen die Fahrzeuge auch länger abgestellt werden können. Die sollten natürlich gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt werden, damit der Weg zum eigenen Haus nicht zu lang ist. Eine Lösung, aber sicher keine Präzedenzlösung, wenn ich schon allein an meinen Einkauf mit jeweils zwei Bier- und Sprudelkästen denke.
Auch Flexibilität hilft gegen den Parkplatzmangel
Denn den erledige ich als begeisterter Radfahrer auch lieber mit dem Auto. Von Menschen, die Bewegungseinschränkungen haben, ganz zu schweigen. Letztendlich ist Flexibilität gefragt. Zum einen durch die Schaffung von möglichst großen Bereichen, in denen man kurz parken kann. Eben um etwas zu entladen und anschließend einen nahe gelegenen Parkplatz anzufahren, auf dem weder Fußgänger noch Radfahrer behindert werden. Zum anderen würden mehr Car-Sharing und ein funktionierender ÖPNV weiterhelfen.
Gelingen kann die gewünschte Verkehrswende nämlich nur, wenn die individuelle Mobilität nicht eingeschränkt wird. Sonst wird sie nicht akzeptiert.