Bundesverdienstorden geht nach Gruiten
Uwe Sander wird für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für das Bundeswehr-Sozialwerk ausgezeichnet.
Von Knut Reiffert
Haan – Mit etlichen Orden bestückte Uniformen sieht man im Haaner Rathaus eher selten. Schon insofern war die Feier zur Verleihung des Bundesverdienstorden – im Volksmund auch Bundesverdienstkreuz genannt – an Uwe Sander etwas ganz Besonderes. Der Gruitener hat am vergangenen Dienstag die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl vergibt, erhalten. Und zwar für sein 1988 begonnenes ehrenamtliches Engagement für das Bundeswehr-Sozialwerk (BWSW).
Der Verein kümmert sich um traumatisierte, verletzte und anders in Not geratene Bundeswehrangehörige und deren Familien. Und natürlich auch um die Hinterbliebenen von Soldaten, die im Einsatz ums Leben gekommen sind. Etwa im Kosovo, in Mali oder Afghanistan. Damit die Betroffenen auch einmal Urlaub machen können, unterhält das Bundeswehr-Sozialwerk zum Beispiel acht eigene Hotels.
„Angefangen habe ich als Organisator und Begleiter von Kinder- und Jugendfreizeiten“, erinnert sich der 68-Jährige an die Anfänge seines ehrenamtlichen Engagements, das er unabhängig von seiner bis 2010 andauernden beruflichen Laufbahn bei der Bundeswehr als absolute Herzensangelegenheit ausübt. Bis heute folgten zahlreiche verantwortliche Funktionen und Ämter im Rahmen des Bundeswehr-Sozialwerks. Immer wieder organisiert Uwe Sander auch Großveranstaltungen, bei denen Spenden für das BWSW gesammelt werden.
„Bis auf den Bundesvorsitz hatte er alle Posten mal inne“, schmunzelte Dr. Thomas Hendele, als er Sander zum „absoluten Vorbild“ erklärte und ihm den Bundesverdienstorden am Bande in Vertretung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte. Wie exklusiv diese Auszeichnung ist, unterstrich der Landrat in seiner Laudatio mit folgenden Zahlen: „Bei einer halben Million Einwohner im Kreis Mettmann, haben wir pro Jahr sechs oder sieben derartige Ehrungen.“
Seit genau 20 Jahren lebt Uwe Sander mit seiner Frau Rita – das Ehepaar hat zwei Töchter und aktuell fünf Enkelkinder – in der Hasenhaus-Siedlung in Gruiten. Seit 2010 ist er vor Ort in der CDU und in den politischen Gremien als sachkundiger Bürger aktiv.
„Als ich Anfang des Jahrtausends als zivile Angehörige bei der Bundeswehr gearbeitet habe, war er für mich nur ,Hauptmann Sander’“, erinnert sich Dr. Bettina Warnecke an einen gemeinsamen Dienstsitz in Düsseldorf. Die Stadt Haan habe dem gebürtigen Schwelmer unter anderem zwei Open-Air-Auftritte der Bundeswehr-Bigband zu verdanken. „Das waren echte Konzertereignisse“, blickt die Bürgermeisterin unter anderem auf den Pfingstrausch 2016 zurück.