Rettungssport ist gefragt
DLRG-Meisterschaft im Haaner Hallenbad begeisterten mit Teamgeist und Wasserkraft.
Von Sylke Jacobs
Haan – Schwimmen, kämpfen, retten – und dabei noch Punkte holen! Dieser Herausforderung stellten sich am vergangenen Wochenende die Teilnehmer der DLRG-Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen.
Am Samstag, 15. März, kämpften rund 90 Einzelstarter im Nizzabad in Velbert-Langenberg und am Sonntag, 16. März, folgten die Teamwettbewerbe mit gut 100 Beteiligten im Haaner Stadtbad.
„Der Andrang war in diesem Jahr so groß, dass wir das Event auf zwei Tage aufteilen mussten“, berichtet der stellvertretende Leiter der veranstaltenden DLRG, Timo Reiter, von den Vorbereitungen und betont: „Es ist schön zu sehen, dass so großes Interesse, insbesondere beim Nachwuchs, am Rettungssport besteht. Haan ist mittendrin – mit 20 Einzelstartern und sechs Mannschaften. Das zeigt wie sehr der Rettungssport in Haan gelebt wird“, meinte Reiter, der von Beruf Schwimm- und Rettungslehrer ist.
Die DLRG Bezirksmeisterschaften blicken auf eine lange Tradition zurück. Gefragt ist Kraft, Ausdauer und Teamgeist. Antreten können bereits die Jüngsten in der Altersklasse (AK) bis 10 Jahre, die erfahrenen erfahrenen Seniorenschwimmer treten in der AK 70 an.
Gepunktet wird in Disziplinen wie vier mal 50 Meter Hindernis, vier mal 25 Meter Puppenstaffel oder in der Rettungs- und Gurtretterstaffel.
Der 12-jährigen Lene Gora klopfte noch das Herz kurz nachdem sie mit ihren Teamkolleginnen Xenia Jessen, Charlotte Olk und Samantha Howay die Hindernisstaffel hinter sich gebracht hatte, da wartete schon die nächste Herausforderung auf die vier Mädchen.
„Unsere Aufgabe ist es, eine 60 Kilogramm schwere Puppe durchs Becken zu schleppen und am anderen Ende zu übergeben“, erzählte Lene. Eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die Mädchen teilweise gerade mal die Hälfte an Eigengewicht auf die Waage bringen. „Wir sind sehr aufgeregt“, gestanden sie.
Doch am Ende hatten die vier, angefeuert von lauten Jubelrufen am Beckenrand, alles gegeben und es auf den dritten Platz geschafft.
Für Lene Gora war es ein erfolgreiches Wochenende, denn bereits in Velbert hatte sie auch im Einzelwettkampf den dritten Platz in der AK 13/14 belegt. Ebenfalls eine Drittplatzierung im Einzel in der AK 11/12 gelang dem Haaner Luklas Behme und auf Platz zwei schaffte es Köpke Elias in der AK 9/10.
„Schwimmen ist viel Technik, das muss man einfach üben“, erklärten die beiden DLRG-Trainer Lothar Mixa und Sascha Howay. Kein Wunder also, dass es vor den Meisterschaften noch zwei zusätzliche Trainingseinheiten gab. Jeden Montag trainieren die Rettungsschwimmer regelmäßig im Hallenbad Haan.
Der Spaß soll natürlich auch nicht zu kurz kommen: „Privat planschen wir lieber ein bisschen rum“, lachten die vier Mädchen, die in Haan zur Schule gehen.
Mit 800 Mitgliedern, davon zwei Drittel Kinder und Jugendliche, ist die Ortsgruppe Haan der DLRG gut aufgestellt. Doch für Timo Reiter geht es um mehr als nur Pokale: „Es gibt so viele Kinder und sogar Erwachsene, die nicht schwimmen können. Da steht an erster Stelle, ihnen die Sicherheit im Wasser zu geben. Wenn sie sich am Ende dann auch noch für den Rettungssport begeistern, freut mich das um so mehr.“