Kunst trifft auf Industriekultur
Der Künstler Jan Kolata präsentiert in der Alten Pumpstation seine farb-intensiven Werke.
Von Susanne Schaper
Haan – Die Alte Pumpstation in Haan wird erneut zum Schauplatz einer besonderen Kunstausstellung. Am Sonntag, 9. März, wird um 11 Uhr die Ausstellung von Jan Kolata mit einer Vernissage eröffnet. Der Kunsthistoriker Dr. Emmanuel Mir wird in die Ausstellung einführen und den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in das Werk des renommierten Künstlers geben.
Jan Kolata wurde 1949 im Allgäu geboren und hat sich der experimentellen und meist großformatigen und experimentellen Malerei verschrieben. Sein Studium absolvierte er an der Kunstakademie Düsseldorf, gefolgt von Stipendien in Paris, Norwegen und Rotterdam sowie Studienaufenthalten in Italien und Slowenien.
Zehn Jahre lang war er als Professor für Malerei an der TU Dortmund tätig. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.
Die Idee, Jan Kolata in der Alten Pumpstation auszustellen, entstand im Rahmen der Ausstellung „Das kleine Format“ im Düsseldorfer Malkasten, in der Michael Mielke, Geschäftsführer des Landschaftsarchitekturbüros Mola, mit Sitz in der Pumpstation und in Düsseldorf, und Mitglied des Kulturvereins Alte Pumpstation Haan, erstmals mit den Werken des Künstlers in Berührung kam. Marijana Gutte, ebenfalls Geschäftsführerin von Mola, kontaktierte Kolata über Instagram und konnte ihn schnell für den besonderen Ausstellungsort begeistern.
„Ich habe mir das Gebäude angeschaut und war fasziniert“, berichtet Kolata. „Man sieht das alte Gesicht der Pumpstation und gleichzeitig ihre neue Funktion mit den Büros und dem Glaskubus in der Mitte des Forums.“
Gerade die speziellen Gegebenheiten des Industriedenkmals stellten eine Herausforderung dar. „Meine Bilder sollen plan an der Wand hängen, das geht mit den Aufhängevorrichtungen, die von der Decke kommen nicht“, erklärt der Künstler.
Da aus Denkmalschutzgründen keine Nägel in die Wände geschlagen werden dürfen, mussten alternative Lösungen für die Hängung der Bilder gefunden werden.
In der Ausstellung sind acht Holzschnitte und ein großformatiges Werk im Erdgeschoss zu sehen. Vier weitere großformatige Gemälde sind am besten vom Dach des Kubus aus zu betrachten. Ein kleines Bild hängt versteckt neben Pumpen an der Wand.
Kolata malt komplett ungegenständlich und dies in unterschiedlichen Schichten und mit unterschiedlichen Werkzeugen. Der Künstler trägt Farbe in mehreren Lagen auf und entfernt sie mit ungewöhnlichen Werkzeugen wie Rakeln, Spachteln oder sogar einem Hochdruckreiniger. „Ich erarbeite das Konzept während des Malens. Ich arbeite nicht auf ein Ziel hin. Der Zufall ist bei meiner Arbeit Gegner und Verbündeter zugleich. Aus dem Gebilde wird ein Bild. Das Bild ist fertig, wenn es für mich stimmt“, erklärt Jan Kolata. Gern beginnt er mit der Farbe Gelb, die auf vielen seiner Werke aus dem Grund heraus leuchtet und die er mit Licht und Sonne verbindet.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Interaktion der Werke mit dem Raum. „Die Bilder kommunizieren mit den Gegenständen in der Pumpstation“, sagt der Künstler. So entfalten die leuchtenden Farben eine starke Sogwirkung und treten in Dialog mit Elementen wie den alten Pumpen oder einem Haken, der von der Decke hängt.
„Der Wirkung von Farbe und Raum kann sich kaum ein Betrachter entziehen“, findet auch Jochen Füge, Vorsitzender des Kulturvereins Alte Pumpstation Haan.
Die Ausstellung kann bis zum 11. Mai montags bis freitags zwischen 10 und 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Zum Abschluss findet am Sonntag, 11. Mai, um 11 Uhr eine Finissage mit dem Neo A Cappella Quartett „Of Cabbages and Kings“ statt – ein Wunsch des Künstlers, der diese Sängerinnen besonders schätzt.