„Kannst du mir das mal zeigen?“

Der BVV organisiert in Gruiten das Projekt „Digitalpaten“ speziell für ältere Menschen.

Von Antje Götze-Römer
Haan – Die zunehmende Digitalisierung kann für ältere Menschen ein Problem darstellen, das haben Verantwortliche des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten (BVV) bereits vor einiger Zeit festgestellt. Was für den einen eine Erleichterung im Alltag darstellt, kann für den anderen zu einer unüberwindbaren Hürde werden.
Um diese Hürden zu meistern, bietet der BVV Hilfe an. Aus dem Quartiersprojekt „Digitalisierung im Alter“ unter der Leitung von Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des BVV, ist in der Folge das Digitalpatenprojekt entstanden. Zwei Mal pro Monat stehen in der Stadtteilbibliothek in den Räumen der OGS an der Prälat-Marschall-Straße 65 freundliche Experten des BVV bereit, um mit den Gästen individuelle Probleme und Problemchen mit Smartphone, Tablet oder Computer zu besprechen und im besten Fall direkt zu helfen.
Die Frage „Kannst du mir das mal zeigen?“ spielt in diesem Angebot eine ganz zentrale Rolle, denn schlussendlich ist das Angebot eines zur Selbsthilfe für zukünftige ähnliche Problematiken, die bei den modernen technischen Geräten auftauchen können.
Die Botschaft lautet: „Es macht Spaß digital fit zu sein, es macht das Leben leichter, ich kann besser kommunizieren, ich bin dabei und ich bin stolz das zu können und ich bin nicht abgehängt“.
Seit es das Angebot „Smart Help“, das bis vor wenigen Monaten regelmäßig im Jugendhaus der Stadt Haan stattfand, und bei dem Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Seniorinnen und Senioren bei Unwegsamkeiten mit Smartphone und Co. zur Seite standen, nicht mehr gibt, hat sich gezeigt, dass der Bedarf nach wie vor groß ist.
Hilfestellung haben sich die BVVler Wolfgang Stötzner, Wolfgang Kambach und Wolfgang Elsner bei Hermann Neumann gesucht, der das Projekt „Smart Help“ ins Leben gerufen hatte. Er wusste im Rahmen eines Vortrages und einer Schulung beim Bürgertreff des BVV von den typischen Problemen zu berichten. Das Format zeigte aber auch, dass ein Vortrag angesichts der verschiedenen individuellen Problemstellungen nicht unbedingt zielführend ist.
In der Folge hat sich Wolfgang Kambach in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) weiterbilden und schulen lassen. Auch die Verbraucherzentrale wurde zu Rate gezogen und so nahm das Projekt mehr und mehr Form an.
Sechs Digitalpaten stehen dem BVV derzeit für die zwei Termine pro Monat zur Verfügung. Diese wurden von Kambach nicht nur angeworben, sondern auch geschult, so dass die Besucher in Gruiten sich auf Fachkompetenz verlassen können. Mittlerweile wurden sechs Veranstaltungen mit reger Beteiligung durchgeführt. Die nächsten beiden finden statt am Mittwoch, 12. Februar, von 15 bis 17 Uhr, und am Freitag, 14. Februar, von 10 bis 12 Uhr an der Prälat-Marschall-Straße 65.