Trinkwasser ist für 40 Jahre sicher
Die Stadtwerke Haan haben erneut die Konzession für die Trinkwasserversorgung der Haaner Bürger erhalten.
Haan – Viele Jahrzehnte war geregelt, dass die Bürgerinnen und Bürger einer Stadt von ihren Stadtwerken nicht nur mit Energie, sondern auch mit Wasser versorgt werden. Doch mittlerweile gibt es in beiden Versorgungssparten freien Wettbewerb. Allerdings mussten vor allem Stromkunden schon erleben, dass ihr vermeintlich günstiger neuer Anbieter nicht lange existiert hat.
Auch die Haaner Stadtwerke mussten bei der aktuellen Vergabe der Trinkwasserkonzession gegen andere Interessenten antreten, konnten sich aber letztendlich erfolgreich durchsetzen.
Das Landeskartellamt hat die entsprechende Entscheidung des Haaner Stadtrats mittlerweile bestätigt und den Versorgungsvertrag genehmigt. Er hat eine Laufzeit von 40 Jahren und gilt für das gesamte Haaner Stadtgebiet. „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen in uns und unsere Leistung“, erklärt Stadtwerke Geschäftsführerin Grit Köhler. Es sei in einem Berufsleben etwas ganz Besonderes, dass man einen solchen langlaufenden Vertrag unterschreiben könne.
„Die Vergabe der Trinkwasser-Konzession für die nächsten vier Jahrzehnte sorgt für Planungssicherheit – sowohl für die Stadt und die Stadtwerke als auch für die Haaner Bürger“, ergänzt Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke.
Von der Ausschreibung bis hin zur Vertragsunterzeichnung ist es in Konzessionsverfahren für beide Vertragspartner ein langer Weg. „Es werden Konzepte erstellt, Verhandlungen geführt und Einzelheiten besprochen“, erklärt Köhler. So mussten die Stadtwerke unter anderem Eignungsnachweise, ein Netzbetriebskonzept, ein Konzept zur Beseitigung von Störungen, ein Wasserbereitstellungskonzept und entsprechende Preisprognosen sowie weitere Unterlagen bei der Stadt eingereichen.
Als Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung hat Dr. Jürgen Simon, den Prozess für die Stadtverwaltung begleitet. Er weiß um die Herausforderungen in einem Konzessionsvergabeverfahren: „Das Prozedere hat fast zwei Jahre gedauert und nun ist es erfolgreich abgeschlossen.“
Löschwasserversorgung ist Bestandteil der Konzession
Neben der Trinkwasserversorgung ging es auch um Regelungen zur Löschwasserversorgung, die ebenfalls Bestandteil der Konzession ist. „Unser gesamtes Team hat sich in dem Prozess mit eingebracht und für diese Konzession hart gearbeitet“, lobt Köhler ihr Stadtwerke-Team. „Nun sind wir gemeinsam stolz und freuen auf diese Aufgabe zum Wohl der Haaner Bürger. “
Mit der Konzession verbunden ist auch ein Liefervertrag mit den Stadtwerken Solingen. Diese sind Vorlieferant der Haaner Stadtwerke im Bereich Trinkwasser.
Dementsprechend stammt das Wasser, das in Haan verbraucht wird aus der Sengbachtalsperre in Solingen und der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen. „Bereits das Rohwasser ist von herausragender Qualität, da es nur geringe Einflüsse von Siedlungen, Verkehr und Landwirtschaft in den Einzugsgebieten gibt“, versprechen die Solinger ihren Kunden.
In den Wasserwerken Glüder (Solingen) und Dabringhausen (Wermelskirchen) werde das Rohwasser zu hochwertigem Trinkwasser aufbereitet.
In Haan kommt man laut Solinger Stadtwerke in den Genuss „weichen“ Wassers, weil es durch seinen niedrigen Kalkgehalt eine geringe Härte aufweist. Giftige Stoffe wie Schwermetalle, Chlorchemikalien, Pestizide und menschgemachte Spurenstoffe lägen unterhalb der analytischen Nachweisgrenze. Die Kooperation mit den Landwirten sorge für einen niedrigen Nitratgehalt.
„Durch Algen hervorgerufene Stoffe werden laufend kontrolliert und entfernt“, heißt es aus der Klingenstadt. „Ebenso gibt es keine Belastung durch Radioaktivität.“
Außerdem weise das Haaner Trinkwasser einen vergleichsweise niedrigen Mineralgehalt auf, was für ernährungsphysiologische oder medizinische Bedürfnisse von Bedeutung sein kann. Es enthält nach Angaben der Solinger Stadtwerke wenig Calcium und Magnesium, aber dafür auch wenig Natrium, Fluorid (<0,04 mg/l) und Lithium (0,0004 mg/l). Uran sei gar nicht nachweisbar.